Karl der Große auf der Jagd. 
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auch er die Schläle mit goldnem Reise geschmückt. Mit 
der Schar der Edlen reiten sie ins Freie. Groß ist Getöõn und 
Gedrang. Laut schallen die Hõörner, bellen die Hunde. Jetzt 
erst lolgt die Reihe der Rönigstöchter. Sie schwingen sich 
mit den Frauen ihres Gelolges aul die Rosse; zu gemäch- 
lichem Schritt bändigt Hruodrud das ihre; dann kommt Berta 
in großem Frauengesolge; Gisela, Hruodhaid, Theodadra, 
Hildrud, sie jagen auf lũüchtigen Rossen den Männern nach 
in das Freie. 
Das ganze Jagdheer ist am Maldessaum gesammelt. 
Die Retten werden den Hunden abgelöst; sie rennen in das 
Holz, das Vild zu suchen. Die Reiter umgeben das Dickicht; 
Gebell erschallt; ein Eber ist gelunden; den Hunden stürmen 
die Männer nach. Der Wald ertönt von lautem Getöse. Der 
Eber stürzt vorwärts und hält sich aul der Höhe des Berges. 
Die Hunde erreichen ihn; er aber fällt sie mit scharlem Zahn. 
Da sprengt der König selbst herzu, und als der schnellste im 
Haulen stöõht er ihm das Eisen in die borstige Brust und rust 
laut dem Gesolge zu: „Gut Heil dem Tage, vie der Anfang 
war; wohlaui an Veidmanns Nerk mit Gunst, Gesellen!“ — 
Kaum war das Wort gesprochen, so stob der Haule den Berg 
hinab, und jeder dachte der Beute; Rarl aber Hog allen voran, 
den Nursspeer in der Hand. 
Viel VWild wurde erlegt bis zum Abend. Da teilte der 
Kön die Jagdbeute unter alle Edlen; dann ging der Zug 
nach der grünen Lichtung, wo ein Bach Illob, Vohnsitz von 
vielen Vögeln, die dort hausten und badeten. Dort standen 
goldgeschmückte Zelte aul dem Grund und hin und wieder 
die Jagdhũtten der Edlen. Rarl rũstete den Jagdgenossen ein 
lrohes Mahl und setzte sie, nach den Jahren gesellt, die 
würdigen Greise zusammen, die Männer bei vollen Jahren 
und wieder die lügge Jugend und gesondert die Junglrauen. 
Er lieb den Wein auf die Tische setzen. Unterdes sank die 
Sonne; die Nacht stieg heraus. Die Mũüden ruhten aus unter 
dem Zeltdach im grünen Walde. 
Gustav Freytag
	        
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