Benno, Bischof von Meißen. 
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ihm anvertrauten Schäflein liebte, verriegelte er den Dom. 
Den Schlüssel warf er in die Elbe, damit kein unrechtmäßiger 
Bischof von der Kirche Besitz ergreife. 
UNachdem Heinrichs Macht in Deutschland durch den Ebfall 
der Fürsten gebrochen war, durfte auch Benno wieder nach 
Meißen zurückkehren — vermutlich 1088 — wo er nun un— 
gestört wirkte, bis ihm der Tod den Hirtenstab aus der Hand 
nahm, im Alter von 96 Jahren. 
Uach der Legende liebte es Benno, dem Polke im Freien 
zu predigen. In einem stillen Wiesentale, von Meißen aus 
jenseits der Elbe gelegen, versammelte er oft große Scharen 
heilsbegieriger um sich, denen er das Wort Gottes verkündete. 
Als einst im glühenden Sonnenbrande das Volk vor Durst fast 
verschmachten wollte, erhob Benno seine Augen zu einem ver— 
trauensvollen Gebete nach oben und schlug dann mit seinem 
Stabe auf die Erde, aus der sogleich eine Wasserquelle hervor⸗ 
sprudelte. Diese Quelle spendet noch heute ein köstliches Wasser. 
Im Volksmund heißt sie „der heilige Born“, das Tal, wo sie 
fließt, „der heilige Grund“. 
Über seine Rückkehr aus der Derbannung berichtet die 
Legende: Allen unbekannt, kam Benno nach Meißen, dem 
Anscheine nach ein Pilger, und nahm Einkehr in einem Gast— 
hause. Es wurde nun dem Wirte ein ungewöhnlich großer 
JFisch gebracht, der gerade in der Elbe gefangen worden war. 
sAls man ihn ausweidete, fand man unter seinen Kiemen den 
Domschlüssel, den Benno bei seiner Flucht in den Iluß geworfen 
hatte. Die UNachricht davon kam zu Ohren der Domherren. Sie 
eilten herbei und erkannten in dem einfachen Pilger ihren 
Oberhirten. Wie ein Lauffeuer ging es durch die Stadt, daß 
Benno da sei. Im Jubel führte ihn das Volk in den Dom. — 
Und bis auf den heutigen Tag wird Bischof Benno abgebildet 
mit Schlüssel und Fisch. 
Aus Eberhard Klein Der hl. Benno, Bischof von Meißen“
	        
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