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überwunden, und die Gefangenen unter deml Joch« entlas¬
sen. Diese Vortheile der Römer veranlaßten einen zwey-
jährigen Stillstand, und als der verflossen war, wurde der
Krieg, wie gewöhnlich, viele Jahre hinter einander fortge¬
setzt; die Macht der Samniter nahm täglich ab, und diel
Zuversicht der Römer wurde mit jedem Siege vermehrt.
Papirius Kursor, welcher zu verschiedenen Zeiten Konsul
und Diktator war, triumphirte mehrmals über sie. ' FabiuS
Marimus hatte auch Antheil an dem Ruhme, sie überwun¬
den zu haben ; und Décrûs, der Sohn jenes Decius, wel¬
cher'sich ^twä vierzig Jahre vorher für sein Vaterland
aufopferte, folgte dem Beispiel feines edlen Vaters, indem
er sich-auch mitten in die Feinde stürzte, und den Sieg
seinen Mitbürgern durch den Verlust seines Lebens erkaufte.
Es kann üsts' in der That wunderbar vorkommen, wie
die Samniter so lange der römischen Macht die Spitze
bieten konnten ; aber wir müssen bedenken, daß alle sie
umgebende-kleine Staaten, entweder aus Interesse oder
aus Eifersucht über die wachsende Größe der Römer,
mit ihnen verbunden waren. So schickten die Taren¬
tiner, die Lukaner, die Thurier und alle südlichen
Staaten Italiens ihnen Hülfstruppen, welche dem Fort¬
gange der Sieger eine Zeitlang Einhalt thaten. Aber
fowohb-diese Bundesgenossen, als die Samniter sahen sich,
nach-wiederholten Niederlagen, ihrer Städte und dès grö߬
ten Theils ihres Landes beraubt: sie fühlten sich, am Ende
des Krieges,-gänzlich erschöpft; beynahe zweymal hundert
tausend ihrer tapfersten Leute waren im Treffen umgekom¬
men, und die Ueberbleibsel gänzlich außer Stande, den
Siegern Widerstand zu thun. - In dieser Noth, da die
italischen Staaten nicht mehr im Stande waren, sich selbst
zu vertheidigen, sahen sie sich genöthigt, den Beystand einer
fremden Macht zu Hülfe zu rufen, und nahmen daher zu
dem Pyrrhus, dem König von Epirus, ihre Zuflucht, um
sie von dem drohenden Untergange zu retten.
Pyrrhus, ein Fürst von großer Tapferkeit, Ehrbegierde
und
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