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jagd, einen Hirsch beim Geweihe hielt u. dgl. m. Seine hohe,
herrliche Gestalt und Kraft, seine ungemeine Gewandtheit in Schimpf
und Ernst, zu Schutz und Trutz, erwarben ihm den Namen des
letzten Ritters.
Als der Kaiser in Augsburgs Thore seinen festlichen Einzug
hielt, Hand Philippine auf dem Balcon des väterlichen Hauses»
Der Erzherzog sah sic und wurde von ihrem Anblicke hin¬
gerissen. Natürlich, daß er kein Mittel unversucht ließ,
ihre Gegenliebe zu erwerben. Täglich, so lange er in Augsburg
verweilte, war er auf dem alten Hcumarkte, wo Welfers Haus
stand, zu Pferde oder zu Fuße zu sehen. Doch vergebens waren alle
seine Bemühungen, Philippinen durch die lockendsten Anerbietun¬
gen zu einem Schritte zu vermögen, der ihren Grundsätzen wider¬
strebte, und dies vermochte ihn endlich, ihr seine Hand anzubieten.
Philippine stellte dem -Prinzen die gefährlichen Folgen einer so
ungleichen Verbindung auf das Lebhafteste vor und erklärte, daß
sie auch hierein nicht willigen könne. Da der Erzherzog jedoch
mit seinen Bewerbungen nicht ablicß, so fand sie sich am Ende
zu schwach, länger noch diesen, sowie der Stimme ihres eigenen
Herzens zu widerstehen, und reichte ihm mit Einwilligung ihrer
Eltern die Hand.
Wann diese Ehe eingcsegnet ward und wo dieses geschah, ist
nicht zu sicherer Kunde gekommen; vcrmuthlich aber im Jahre
1550. So verdient sich nämlich die Welser seit einer langen Reihe
von Jahren um das kaiserliche Haus durch Geldvorschüsse gemacht
hatten; so reich sie waren; so sehr man sie achtete; so herrlich
die Fürsten ihre Weine auch fanden, wenn sie, wie seit länger,
denn einem halben Jahrhunderte geschah, während der Reichstage
bei ihnen und bei den Fuggers ihre Herberge nahmen, — so war
für sie doch eine solche Mißhcirath das Schrecklichste, was ihnen,
ihren engherzigen Begriffen nach, widerfahren konnte. Die Ver¬
mählung geschah daher ganz im Stillen, und die jungen Ehegat¬
ten hofften,' daß sich die Zukunft vielleicht günstiger für sie zei¬
gen werde.
Der Wunsch und das Bestreben jedoch, den gethancn Schritt
vor dem kaiserlichen Oheim und dem Vater wenigstens eine Zeit-
lang geheim zu halten, ging nicht in Erfüllung. Nur allzu bald
erfuhren Beide, was geschehen, und waren darüber höchst entrüs