Object: Württembergisches Realienbuch

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Fig- 8. 
9. Die Druckpumpe. Will man das Wasser aus dem Tal in das hoch¬ 
gelegene Reservoir einer Wasserleitung pumpen, so verwendet man die Druckpumpe 
(Fig. 8). Sie unterscheidet sich von der Säugpumpe 
in zwei Stücken: ihr Kolben (X) ist nicht durch¬ 
bohrt, und statt des Ausflußrohres ist ein Steig¬ 
rohr (8t) vorhanden. Dieses zweigt vom untern Teil 
des Pumprohrs ab und ist mit dem Druck ven til 
(Dv) versehen, das sich nur nach oben öffnet. Das iin 
Pumprohr sich ansammelnde Wasser wird, so oft sich 
der Kolben abwärts bewegt, in das Steigrohr gepreßt 
und kann hier beliebig hoch getrieben werden. Bei 
jeder Hebung des Kolbens schließt sich das Druckventil 
wieder (warum?) und verhindert das Zurückfließen 
des Wassers indas Pumprohr. — Jede Hälfte des 
menschlichen Herzens ist wie eine Druck¬ 
pumpe gebaut und arbeitet wie eine solche. 
Die Vorkammern sind die Pumpröhren, die in die Vor¬ 
kammern einmündenden Gefäße die Saugröhren, die 
Herzkammern mit den abzweigenden Gefäßen die Steig¬ 
röhren. Die treibende Kraft ist die Muskelkraft des 
Herzens. Wo sind die Ventile, und wie wirken sie? 
Verfolge den großen und den kleinen Blutkreislauf! 
10. Die Feuerspritze. Ihre wesentlichen Teile 
sind zwei Druckpumpen und ein Windkessel. 
Werden die Pumpen in Tätigkeit versetzt, so pressen sie das Wasser in den Wind¬ 
kessel. In diesem wird die Luft infolgedessen mehr und mehr zusammengedrückt, 
bekommt deshalb eine hohe Spannkraft und treibt endlich das Wasser zur 
Spritzenröhre hinaus. 
11. Das Barometer- a) Der Quecksilberversuch (zuerst im 
Jahre 1643 ausgeführt). Man füllt eine etwa 80 ern lange Glasröhre, 
die an einem Ende zugeschmolzen ist, mit Quecksilber. Hierauf verschließt 
man die Öffnung mit dem Finger, kehrt die Röhre um und taucht sie in 
ein Gefäß mit Quecksilber. Zieht man nun den Finger weg, so fließt 
so viel Quecksilber aus, daß es in der Röhre noch 76 cm hoch steht. 
Die atmosphärische Luft kann also einer 76 cm hohen Queck¬ 
silbersäule das Gleichgewicht halten. 
6) Das Barometer (Fig. 9) ist die praktische Verwertung des Queck¬ 
silberversuchs. Es besteht aus einer 80 bis 85 cm langen Glasröhre, die 
oben geschlossen, unten umgebogen und zu einem birnförmigen, offenen 
Kölblein erweitert ist. Die Röhre ruht auf einem Brettchen, das mit 
einer Skala (in cm und mm) versehen ist. Wäre der Luftdruck immer und 
überall gleich groß, so wären keine besonderen „Luftdruckmesser" nötig. 
Nun beobachten wir aber, daß das Quecksilber im Barometer bald etwas 
höher bald etwas tiefer steht. Der Luftdruck wechselt also, und das 
Barometer zeigt uns in jedem Augenblick dessen Größe an.
	        
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