Full text: Lesebuch für die Mittelstufe der evangelischen Volksschulen des Herzogtums Oldenburg

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1. Zw. Schweigt nun, ihr Mühlchen, ihr Plappermäulchen 
Erschreckt sie nicht, geht fein beiseit! 
Sie sah wohl Zwerglein nicht bis heut'. 
(Schneewittchen erwacht.) 
1. Zw. Ei, grau dich nicht, du Mägdelein; 
du sollst uns fein willkommen sein, 
willkommen in der Zwerge Lüttchen. 
Doch sprich, wie heißt du denn? — 
S. Sneewittchen! 
So hat die Mutter mich genannt; 
mein Vater ist König über dies Land. 
1. Zw. Sneewittchen, Königstöchterlein, 
wo ließest du die Pagen dein? 
Wo ließest du die Wagen und Rosse? 
Wie kamst du von des Königs Schlosse? 
S. Ach, ich bin kommen arm und bloß! 
Mütterlein schläft in Grabes Schoß; 
der König freite die zweite Frau, 
die schlug mich oft und schalt mich rauh; 
schickte mich dann mit dem Jäger zu Walde, 
sollte mich töten auf Berges Äalde, 
und der Königin als Zeichen 
sollt' er mein blutend Äerze reichen. 
Doch ich bat ihn so lange, so lang' auf den Knien — 
da schoß er den Eber und ließ mich fliehn. 
1. Zw. Sneewittchen, Königstöchterlein, 
wie fand'st du Weg und Steg allein? 
Wer zeigte dir die sieben Berge? 
Wie kamst du in das Reich der Zwerge? 
S. Sprangen zwei Rehlein mir voran, 
sahn mit den braunen Augen mich an; 
saßen im Walde die Vöglein zuhauf, 
schwangen zwei Tauben sich vor mir auf; 
am Äimmel zog ein Stern vor mir — 
und wie ich folgte, so bin ich hier. 
1. Zw. Sneewittchen, Königstöchterlein, 
schlag auf die blauen Äugelein, 
laß springen dein Lerzlein wohlgemut: 
sollst bleiben hier in unsrer Äut 
im grünen Reich der sieben Zwerge! 
S. Wie kann ich euch danken, ihr guten Zwerge? 
1. 3w. Kannst die Wirtschaft uns versehen,
	        
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