Full text: [Teil 3 = (6. bis 8. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 3 = (6. bis 8. Schuljahr), [Schülerband])

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haben, die sich in diesem oder jenem Falle bewährt haben sollen. 
Den größten Ruf besitzt hierfür das Spinngewebe, und man beeilt 
sich, aus dem staubigsten Winkel möglichst viel von diesem unsaubern 
Stoffe herbeizuholen und in die Wunde zu stopfen. Wenn das nicht 
hilft, kommt der Feuerschwamm an die Reihe oder ein -alter, 
schmutziger Waschschwamm, der in die Wunde hineingepreßt wird. 
Nicht selten aber sind Leute da, die gehört oder gesehen haben, daß 
man durch Druck jede Blutung stillen könne. Wo und wie aber 
dieser Druck anzuwenden sei, das haben sie niemals gelernt, und 
so wird oft ein Druck an der unrichtigen Stelle und in der unzweck¬ 
mäßigsten Weise angebracht, so daß er die Blutung nur noch ver¬ 
schlimmert, statt sie zu hemmen. 
2. Mit jedem Jahre mehren sich aber die Fälle, in denen es 
Nichtärzten, die den Samariterunterricht genossen, gelungen ist, durch 
zweckmäßig angebrachten Druck den Verblutungstod zu verhüten. 
Dies zeigt folgendes Beispiel: In einer Holzbearbeitungsfabrik, die 
in nächster Nähe einer großen Stadt viele Arbeiter beschäftigt, hatte 
einer derselben das Unglück, mit seiner rechten Hand einer Kreis¬ 
säge zu nahe zu kommen, die sich mit rasender Geschwindigkeit um 
ihre Achse drehte. Im Nu war der Vorderarm dicht oberhalb des 
Handgelenks samt den Knochen so durchsägt, daß die Hand nur 
noch an dem Hautlappen hing. Aus zwei Pulsadern des Vorderarms 
spritzte das rote Blut in weitem Strahl. Man schrie nach Hilfe; 
einige liefen zum Arzte; aber der wohnte weit entfernt, war auch 
nicht zu finden und traf erst nach einer Stunde ein. Zum Glück 
befand sich ein Arbeiter in dem Maschinenraume, der an dem 
Samariterunterricht teilgenommen hatte. Da er seit jenem Unterricht 
den von Esmarch angegebenen Hosenträger trug, so nahm er ihn 
schleunigst ab, befreite ihn von seinen Schnallen und legte ihn, wie 
er es gelernt und geübt hatte, so fest um den Oberarm, daß die 
Blutung sofort gestillt wurde. Dann hüllte er die verletzte Hand in 
eine reine Serviette ein, die er mit schwacher Karbollösung befeuchtet 
hatte, und lagerte den Verwundeten, der ohnmächtig geworden war, 
zweckmäßig auf eine schnell herbeigeschaffte Matratze. 
3. Als nach einer Stunde der Arzt anlangte und den Verband 
und die Serviette abnahm, suchte er zunächst die beiden Pulsadern 
in der Wunde auf, um sie zu unterbinden. Da sie sich aber zurück¬ 
gezogen hatten, so löste er den Gurt, mußte ihn aber sogleich wieder 
umlegen, da das Blut aus beiden Adern mit großer Gewalt hervor¬ 
spritzte. Er fand nun leicht die durchschnittenen Adern, unterband
	        
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