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112. Zum neuen Zabr.
h lVie heimlicherweise
ein Gngelein leise
mit rosigen Füßen
die Erde betritt,
so nahte der Morgen.
Zauchzt ihm, ihr Frommen,
ein heilig willkommen,
ein heilig willkommen!
Lserz, jauchze du mit!
2. In ihm sei's begonnen,
der Monde und Sonnen
an blauen Gezeiten
des Fimmels bewegt.
Du, Vater, du rate,
lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände
sei Anfang und Ende,
sei alles gelegt!
Eduard MLriKe.
113. Osterpsalm.
1. „(Christ ist erstanden!"
schallt es in Lüften.
„Christ ist erstanden!"
hallt es in Grüften.
Lauernde Feinde,
zittert und bebt!
Trauernde Freunde,
glaubet und lebt!
2. Engel bedeutend
weinenden Frauen,
Jünger verbreitend
rings in den Gauen,
weit in den Landen
tönt es mit Macht:
„Christ ist erstanden,
Völler, erwacht!"
3. Christ ist erstanden,
Tod ist bezwungen,
weil sich beit Banden
Jesus entrungen.
Himmel ist offen,
Erde versöhnt,
Glauben und Hoffen
selig gelrönt. Gart Gerok.
114. Himmelfahrt.
t. U)ie prangt im Frühlingskleide die grüne, bunte Welt
und hat in Wald und Heide Musik und Lust bestellt!
Wie klingt und spielt der Scherz
in Büschen rings und Bäumen
von Edens Blumenträumen
den Klang in jedes Herz!