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c 51. Sprüche.
1. Tiere sind auch unsers Herrgotts Kostgänger.
2. Wer gleichgültig gegen ein treues Tier ist, der wird auch für
seinesgleichen kein Herz haben. Friedrich der Große.
3. Mitleid mit den Tieren hängt mit der Güte des Charakters so
genau zusammen, daß man zuversichtlich behaupten darf, wer gegen
Tiere grausam ist, könne kein guter Mensch sein. Artur Schopenhauer.
4. Der mitleidige Mensch ist der beste Mensch. Wer uns mitleidig
macht, macht uns besser und tugendhafter. Gotthold Ephraim Lessing.
5. Für einen guten und edeln Menschen ist nicht nur die Liebe
des Nächsten eine heilige Pflicht sondern auch die Barmherzigkeit
gegen die vernunftlosen Geschöpfe. Isaak Newton.
6. Wer gegen arme, hilflose Mitgeschöpfe, die unter ihm stehen,
erbarmungslos gewesen ist, hat kein Recht, wenn er in hilflose Lage
kommt, zu beten: „Herr, erbarme dich meiner!" Berta v. Suttner.
52. Der arme Musikant und sein Kollege.
An einem schönen Sommertage war im Prater zu Wien ein
großes Volksfest. Halb Wien zog hinaus in die schönen Anlagen,
unter die großen, herrlichen Bäume, die so erquickenden Schatten
boten, auf den frischgrünen Rasen, der so lieblich zum Sitzen und
Lagern einlud, und zu den Eß- und Trinkzelten, die der Wiener so
liebt. Vornehm und gering, jung und alt freute sich dort des
schönen Tages und vergaß das Bündel Sorgen, das ja jedes mit
sich herumschleppt. Viele Fremde kamen auch heraus, um sich an
der Lust des Volkes zu erfreuen.
Wo viele fröhliche Menschen sind, da hat auch derjenige etwas
zu hoffen, welcher auf die Barmherzigkeit seiner glücklicheren Mit¬
menschen angewiesen ist. So sammelte sich hier denn eine große Zahl
Krüppel und Bettler an, um von den vielen Fröhlichen mit Gaben
bedacht zu werden. Unter ihnen war auch ein alter Invalide.
Geradezu betteln mochte er nicht; er griff vielmehr zu einer Kunst,
die er in seinen jungen Jahren gelernt hatte, nämlich zum Violin-
spiel, und trieb sie so gut und so schlecht, wie er eben konnte. Er
mochte wohl denken: „Geben sie dir nichts für dein Spiel, so sehen
sie doch deinen eisgrauen Kopf, deinen Stelzfuß und deinen reichlich