Full text: [Teil 3 = Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 3 = Oberstufe, [Schülerband])

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— Sie sehn den andern nimmermehr — 
Ins lange, feuchte Kirchhofsgras 
7. Und sprichst: O sechau auf mien herab, 
Der hier an deinem Grabe weint! 
Vergib, dab ich gekränkt dich hab', 
O Gott, es war nicht bös gemeint!“ 
8. Er aber sieht und hört dich nicht, 
Kommt nicht, dab du ihn froh umfängst; 
Der Mund, der oft dich küßte, spricht 
Nie wieder: „Ieh vergab dir längst!“ 
9. Er tat's, vergab dir lange schon, 
Doch manche heibe Dräne fiel 
Um dich und um dein herbes Wort — 
Doch still er ruht, er ist am Ziel! 
10. O lieb, solang du lieben kannst! 
O lieb, solang du lieben magst! 
Die Stunde kommt, die Stunde kommt, 
Wo du an Gräbern stehst und klagst! 
125. Sprichwörter und Sinnsprüche. 
J. Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. 
2. Wer Tränen ernten will, muß Liebe säen. 
Doppelt gibt, wer bald gibt. 
. Freund in der Not, Freund im Tod, Freund hinterm Rücken: 
drei starke Brücken. 
z. Es ist nicht alles Kehricht, was unter dem Besen liegt. 
d. Mit dem Urteil nicht eile; höre zuvor beide Teile! 
Friede ernährt, Unfriede verzehrt. 
Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt; 
Vertrau auf Gott und rette den Bedrängten. Schiller 
9. Greif an mit Gott! Dem Vächsten muß man helfen; 
Es kann uns allen Gleiches ja begegnen. Hehller. 
Wohltaten, still und rein gegeben, 
Sind Tote, die im Grabe leben, 
Sind Blumen, die im Sturm bestehn, 
Sind Sterne, die nicht untergehn. Claudius 
Mann mit zugeknöpften Taschen, dir tut niemand was zulieb; 
hand wird nur von Hhand gewaschen; wenn du nehmen willst, 
so gib! 
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