Object: Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium

90 Buch II. Physische Geographie. Cap. VI. Die Menschenwelt. 
die breiten Backenknochen der Mongolen, sehr flache Nase, schwarzes 
Haar, schmutzig gelbe Farbe, zarte Statur mit kleinen Gliedmaßen: bei 
den Frauen große Anlage zur Fettbildung. 
7) Die Australneger (Negritos) nähern sich in vielen Be¬ 
ziehungen den Negern Afrikas. Tie zersallen in zwei Abtheilungen, 
a. Papuas, teilweise mit wolligem, negerartigem Haare, theilweise 
mit mächtig entwickeltem Haarwuchs, wobei das in Büscheln wachsende 
Haar, wenn es ausgekämmt wird, den Kopf wie eine ungeheure Perücke 
umgibt; und b. Alsurus, mit schlichtem und langem Haar. Beide 
sind von rauchbrauner Farbe. r „ fr± 
Neuere Schriftsteller haben durch Theilung der hier ausgestellten noch 
mehr Rassen ausgestellt; allein schon die von uns genannten lassen sich 
zum Theil sehr schwer auseinander halten, und es scheint, als ob nur 
die drei an erster Stelle aufgezählten sich hinreichend schars charakteri¬ 
sieren lassen. — Der Schwede Retzius theilt die Völker nach dem Ver¬ 
hältnis der Länge des Schädels zu seiner Breite in die beiden Gruppen 
der Lanaschädel (Dolichocephalen) und Rundschadel (Brachy- 
cephalen) und unterscheidet in jeder Gruppe wieder senkrecht¬ 
zahnige (Ortbognaten) und geneigtzahnige (Proguatben). 
Dadurch erhält er vier Hauptschädelformen. Allein tiefe Einteilung 
fuhrt zu unnatürlichen Trennungen und Verbindungen. 
Aus der Vermischung von Personen verschiedener Rassen entstehen 
Mischlinge, und deren Zahl ist in den Gebieten, wo sich verschiedene 
Rassen begegnen, oft so groß, daß kaum noch Individuen reiner Rasie 
gesunden werden: so gibt es z. B. gegenwärtig keine reinen Kantt- 
schadalen mehr, seitdem die Russen in Kamtschatka eingewandert sind. 
Die RctM der reinen Hottentotten ist ebenfalls sehr gering, jn Amerika, 
wo man sehr auf die „Aristokratie des Blutes" hält, hat man für ne 
verschiedenen Grade der Mischung eigene Bezeichnungen aufgestellt. 
Mulatten sind Mischlinge von Weißen und Negern, Mestizen (..'.amo- 
lueos, Cbolos) Mischlinge zwischen Weißen und Amerikanern, Zambos 
(Chinos) Mischlinge zwischen Negern und Amerikanern; Ter^eroneS 
Quarterones, Quinterones sind Mischlinge zwischen Mulatten u 
Weißen, bei denen durch fortgesetzte Mischung mit Weißen der taus ch 
Typus immer mehr hervortritt; aber selbst bei Quinteronen erkennt 
man noch an den etwas braun gefärbten Nageln und dem welligen 
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acht eine Verschiedenheit des Temperaments Hand m Hand. Tie 
Neger sind vorwaltend Sanguiniker, dem Augenblick h^egebe , 
obne Andenken an die Vorzeit und ohne Sorge um die Zukunft, u 
dem Übergewicht des Naturlebens, von lebendigem Nachahmungstrieb, 
aber deshalb auch leichter abzurichten als zu geistiger Freiheit . ju erziehe; . 
Den Mongolen wird man vorzugsweise ein melancholisches Tem- 
..,vnmpnt schreiben dürfen, jene Seelenstimmung, die wesentlich aus 
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