Full text: [Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband])

z6o VU.Ztr. vomwestph. Fried, bis^'etzt. 1648-1817. 
men würden ihn wie einen Thoren, und der sich 
ungeziemender, über seinen Kräften liegender, 
Dinge angemaaßt, verurtheilt und verspottet haben; 
wie denn Karl Albrecht von Barern, der zugleich 
mit Friedrich emporstrebte, und seine Hand nach 
Königs - und Kaiserkrone ausstreckte, ein solches 
Urtheil über sich hat ergehen lassen müssen, llnd 
in der That bewährt sich die Kraft, die in den 
großen Welthändeln das Außerordentliche wagen 
darf, für das Urtheil der Zeit und Nachwelt erst 
in der Durchführung des Gewollten. 
Frankreich, Spanien, Baiern, 
Sachsen, im Bunde gegen Oe st reich. 
— Das Kriegsunglück des östreichschen Heeres in 
Schlesien bestärkte die französische Regierung in 
ihrem Vorsatze, diesen Augenblick zur Zerstückelung 
Oestreichs zu benutzen. Der Kardinal Fkeury, 
der Frankreich regierte, und an dem Marschall von 
Belleisle einen sehr geschickten Unterhändler 
fand, brachte zu dem Ende eine Verbindung zwi¬ 
schen Frankreich, Preußen, Spanien, Baiern und 
Sachsen zu Stande; denn auch der Churfürst Au¬ 
gust HI von Sachsen, der zugleich König in Po¬ 
len war, leitete Ansprüche auf die östreichsche Erb¬ 
schaft von einer früheren Heirath des sächsischen 
Hauses her, und Spanien streckte seine Hände 
nach Parma und Piacenza aus. Ueberdies war 
der Plan entworfen, den bairischen Churfürsten 
Karl Albrecht, zum teutschen Kaiser zu erhe¬ 
ben, und dieser, obwohl er eine so wichtige Stelle 
einzunehmen doch Anfangs Bedenken trug, erklärte 
sich endlich bereit dazu. Die Wahl sollte in Frank- 
furth gehalten werden. 
Nun ruckten noch im Sommer 1741 zwei fran¬ 
zösische Heere über den Rhein; das eine wendete 
sich gegen die hannöverschen Gränzen und dadurch 
verlor Maria Theresia den letzten Bundesgenossen. 
Georg II von England schloß, aus Besorgniß für 
fern Churfurstenthum Hannover, einen Vergleich,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.