Full text: [Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband])

Baden. 
701 
kam das Großherzogthum Baden einen abermaligen Zuwachs von 
10 Q. M. und 30,000 E., indem Wurtemberg an Baden einen 
Landstrich von 15 Q. M. mit 45.000 E. abtrat und dieses wie¬ 
der 5 Q. M. mit 15,000 E. an das Großherzogthum Hessen ab¬ 
gab. 1811 starb der Großherzog Karl Friedrich, welcher eine 
Reihe von 73 Jahren regiert und nicht allein seinen Staat von 
40 Q. M. bis fast 280 Q. M. erweitert, sondern auch den 
Ruhm des trefflichsten Fürsten Deutschlands sich erworben hatte, 
und dessen Andenken in den Herzen der Bewohner Badens nie 
verlöschen wird. Ihm folgte in der Negierung sein Enkel Karl 
Ludwig Friedrich, der durch den Pariser Frieden 1815 die 
Festung Kehl von Frankreich wieder erhielt, 1816 dem Deutschen 
Bunde beitrat. 1818 seinem Lande eine landesständische Verfassung 
gab, und auch in demselben Jahre starb. Da er nur Prinzessin¬ 
nen hinterlassen hatte, so kam die Regierung an seinen Onkel, 
Ludwig Wilhelm August, den jüngsten Sohn aus der er¬ 
sten Ehe des 1811 verstorbenen Großherzogs Karl Friedrich, wel¬ 
cher 1819 den ersten Landtag eröffirete, und 1821 das Amt 
Steinfeld mit 5400 E. an Bauern abtrat, und dagegen die Sou¬ 
veränität über die fürstl. Leyensche Grafschaft Hohengeroldseck er¬ 
hielt. Er starb 1830 unvermählt, worauf ihm sein Halbbruder, der noch 
jetzt regierende Großherzog, L e o p o l d (K a r l Frieder ch) nachfolgte. 
Der Schwarzwald ist das vornehmste Gebirge Baden's, 
das einen großen Theil der Ostseite desselben bedeckt, aber auch 
noch sich in das Königreich Würtemberg hineinzieht, von dessen 
4 Kreisen einer nach diesem Gebirge benannt ist. Jedoch besitzt 
Baden den höhern und größer» Theil des Schwarzwaldes, ohn- 
gesahr §, wahrend die übrigen ß auf Würtemberg fallen. Der 
Schwarzwald ist nächst den Alpen das höchste Gebirge des südli¬ 
chen Deutschlands, doch betragt seine mittlere Höbe nicht mehr 
als 3000 bis 3500 Fuß, und selbst seine höchsten Punkte, der 
Feldberg und der Belchen steigen nur jener bis zu 4600, 
und dieser bis zu 4320 F. auf. In dem Würtembergischen An¬ 
theile des Schwarzwaldes ist der 3690 F. hohe Katzenkopf, un¬ 
weit der Quelle der Murg, am höchsten. Der Schwarzwald hat 
wahrscheinlich stinen Namen .von den ihn bedeckenden düstern 
schwarzen Tannenwaldungen, und beginnt in der Krümmung, wel¬ 
che der Rhein bei Basel macht, bei den sogenannten 4 Waldstad- 
len (Seckingen, Nheinfelden, Lausenburg und Waldshut) im ehe¬ 
maligen obern Breisgau, an der nördlichen Gränze der Schweiz 
und der südlichen Badens, und zieht sich daselbst vom rechten 
Ufer des Rhein, in einer, mit dem von Basel an sich nördlich 
wendenden Rhein und den Vogesen, parallelen Richtung, von N. 
gegen S. bi§ nach Pforzheim hin, in einer Lange von 18 M. 
und mit einer Breite, die im südlichen Theile (Oberer Schwarz¬ 
wald) 6 bis 8 und im nördlichen (Unterer Schwarzwald)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.