V£x< Vi-ii UZ.T< V^xi 157 Z^Sxi V^x< Z^ii V£H V^ti V^xi C^fii
Hascherl, und bin verloren. Mutter, und wie ich so in Todesgefahr
bin, da sehe ich den Käfer, der mir vorher auf den Kopf ge¬
stiegen ist. Wie er seine Flügel ausbreitet, springe ich ihm auf
den Rücken, halte mich fest, er fliegt mit mir ab; so komme ich
glücklich auf den Rasen, und die schreckliche Hand hat mich
nicht ertappt.“
„Sie hätte dir ja nichts getan,“ sagte darauf die Käfermutter.
„Das Menschenmädel kenne ich; es ist zwar ein großes Ungeheuer,
aber es hat ein gutes Herz. Es wird kein hilfloses Tierlein töten
oder quälen, und wenn es mit seinen Riesenfüßen dahinsteigt,
so gibt es immer acht, daß es auf dem Wege keinen Käfer, keine
Ameise zertrete. Wenn das große Menschenmädel mit uns armen
Wesen einmal spielt, wie es heute mit dir und den andern getan
hat, so denkt es daran, daß es keinem wehe tut. Und wenn ihr
einmal kitzelt oder ein wenig stecht oder sonst neckt, so macht
es sich nichts daraus und denkt, ihr versteht es nicht besser und
seid halt einmal so, und läßt euch unversehrt wieder fort.“
KO5, Dev Aivschbaum.
Pon Johann Mieter Hebel.
1. Zum Frühling sprach der liebe Gott:
„Geh, deck' dem Würm lein seinen Tisch!"
Drauf trug der Kirschbanm Blätter fein,
viel tausend Blätter, grün und frisch.
2. Und 's Würmchen aus dem Ei erwacht,
sanft schlief's in seinem Winterhaus;
jetzt streckt es sich, sperrt 's Mäulchen auf
und reibt die blöden Augen aus.
3. Und drauf, da nagt's mit stillem Zahn
am zarten Blättchen hier und dort
und spricht: „Wie ist 's Gemüs' so gut!
Man kommt schier nimmer wieder fort."
4. Und wieder sprach der liebe Gott:
„Deck' jetzt dem Bienchen auch den Tisch!"
Drauf trug der Kirschbaum Blüten schön,
viel tausend Blüten, weiß und frisch.
5. Und 's Bienchen sieht's und fliegt drauf los
früh in der Sonne Morgenschein.