5lus Deutschlands Kolonictlgebieten.
244. Land und Leute im Agngebirge Mittelto^os.
K. Fies.
Etwa 120 Kilometer landeinwärts vvn Lome liegt das abge¬
sonderte Agugebirge. Von der Hauptkette ans betrachtet, gleicht es
einem riesigen Sarge, der grau und einförmig aus der Ebene em¬
porsteigt. Erst in 'der Nähe erkennt man, daß die Seiten von tie-
len Schluchten durchfurcht sind, über denen steile Gipfel sichtbar
werden. Die bedeutendste Hohe ist die Bamnannspitze, die mit
^en 980 Metern die größte Erhebung Mitteltogos bildet. Das
Pflanzenkleid der oberen Teile ist ziemlich dürftig; dagegen weisen
oie zahlreichen Bachläufe und engen Täler einen prächtigen Baum-
schmuck auf, und den Fuß des Gebirges umgürten die üppigen
Hirse-, Mais- und Yamspflanzungen der Neger. Togo ist im gan¬
zen ein wasserarmes Land; am Agu mangelt es jedoch nirgends an
Quellen und an fließendem Wasser, da die mit Feuchtigkeit belade¬
ten Süd- und Westwinde hier ihren Regen ergießen. Die auf dem
Gebirge entspringenden Bäche schlängeln sich in vieler: Windungen
zur Ebene hinab und tränken das fruchtbare Land. Daher ist der
Poden sehr ergiebig und das Land dicht bevölkert. Nicht nur am
Me des Gebirges, wo die besten Äcker liegen, sondern auch auf
den sich weit hinziehenden Vorhöhen trifft man viele Ansiedlungen,
'lußer Dörfern mit je 400 bis 500 Einwohnern gibt es sogar stadt-
^lige Plätze mit Tausenden von Menschen.
Die Bewohner des Agu setzen sich aus verschiedenen kleinen
Stämmen zusammen, deren jeder seinen besondern Bezirk innehat