Full text: Der katholische Volksschüler in der Oberklasse

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der Steine nahmen sie große Stücke Salpeter, die sie auf dem 
Schiffe mit sich führten, und bauten daraus einen kleinen Herd. 
Der Salpeter schmolz mit dem Quarzsande und der Potasche zu¬ 
sammen und gab eine durchsichtige Masse, die zuerst zu Schmuck¬ 
sachen und später als Glas zu Fenstern verwendet wurde. So er¬ 
fanden die Phönizier auch die Schreibeknnft, und die Münzen, 
Maaße und Gewichte sollen ebenfalls phönizische Erfindun- 
gen seyn. 
Die wichtigsten Städte des Landes waren Tyrus und Sy- 
d on, beide berühmt wegen ihren künstlichen Arbeiten in Glas und 
wegen Verfertigung des Purpurs. Handel, Schifffahrt und Schiff¬ 
bau, wozu der nahegelegene Lybanon das treffliche Cedernholz lieferte, 
waren für beide L-tädte höchst bedeutend. Die Insel Cypern war 
ihr nächster Landungsplatz, von wo aus sie nach Griechenland und 
den griechischen Inseln kamen. Die Inseln Rho dus und Kreta 
wurden von ihnen bevölkert, und auf Sizilien und Sardinien 
legten sie Colonien an, mit deren Hilfe sie selbst bis in das Innere 
von Afrika handelten. Auch Carthago, auf einer Landspitze 
Afrika's, Sizilien gegenüber, war eine phönizische Pflanzstadt. 
Im Jahr 717 wurde Tyrus von Salmanassar vergeblich 
belagert, mußte aber später der Macht Nebukadnezars unter¬ 
liegen. Kaum wieder aufgebaut, wurde die Stadt durch Cyrus er¬ 
obert und Phönizien der persischen Herrschaft unterworfen. Als 
aber später Alexander, König von Macedonien, mit seinem Heere 
nach Phönizien kam, unterwarf sich ihm Sydon. Tyrus wurde 
nach siebenmonatlicher Belagerung eingenommen und verbrannt, nach¬ 
her aber von dem Könige selbst wieder aufgebaut; allein die Stadt 
erlangte ihr ehemaliges Ansehen und ihre Macht nie wieder. 
5. Die Hebräer oder Juden. 
Westlich vom Mittelmeere, zwischen Phönizien, Syrien und 
Arabien, liegt an beiden Seiten des Jordans das Land Kanaan, 
Palästina oder das gelobte Land. Zur Zeit Christi war das¬ 
selbe eingetheilt: 
1) in die Landschaft Judäa im Süden, worin die Städte Jerusa¬ 
lem, Bethlehem und das todte Meer bemerkenswert^ sind; 
2) Samaria, in der Mitte des Landes, mit Sam aria, Sichern 
und dem Berge Garizim; 
3) Galiläa, im Norden, mit den Städten Nazareth und Ti¬ 
berios am galiläischen Meer; 
4) Peräa oder Gilead, jenseits des Jordans*). 
'■) Die ausführliche Beschreibung des Landes folgt in der Geographie.
	        
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