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3) In dieser Noch suchten die Perser Unruhen unter den
europäischen Griechen zu erregen, indem sie die allgemeine Un¬
zufriedenheit über die wachsende Anmaßung der Spartaner be¬
nutzten, um die Böotier und Korinther durch Geldunterstützungen
zu ermuntern, gegen Sparta die Waffen zu erheben. (Vöotisch-
korinthischer Kriegs 395). Dadurch gedrängt, riefen die
Spartaner, als Ly fand er in dem Treffen bei Haliartos 394
gegen die Thebaner und Athener, die diesen gegen ihre Todfeinde
ein Hilfscorps gesendet hatten, gefallen war, den Agesilaos
aus Asien zurück, der auch durch einen blutigen Sieg über die
Thebaner und ihre Verbündeten, die Korinther, Lokrer
u. A. bei Koronea in Böotien (Aug. 394) Sparta's lieber-
legenheit zu Land wieder herstellte.
4) Aber zur See war sie um dieselbe Zeit für immer ver¬
loren gegangen, indem kurz vorher der Athener Konon 2) an
der Spitze einer größtentheils persischen Flotte die spartanische
unter dem unfähigen Pifander bei Knidos 394 bis zur Zer-
nichtung schlug. Konon vertrieb nun die spartanischen Har¬
ne osten von den Kykladen und segelte dann mit der Flotte nach
dem Piräeus, wo er als Wiederhersteller mit Jubel ausgenommen
wurde.
5) Die^Ath ener stellten darauf mit persischem Gelde, das
ihnen Konon mitbrachte, die langen Mauern eiligst wieder
her (393), wobei selbst die Thebaner sie durch Arbeiter unterstütz¬
ten, nachdem diese zur Einsicht gekommen, daß an Athens Be¬
stehen die Freiheit aller Hellenen geknüpft sei.-(Zugleich erbauten
die Athener mit bewunderungswürdiger Energie eine neue Flotte,
die sie unter Thrasybulos nach den ionischen Gewässern und
dem Hellespont entsendeten, wo er viele der ehemaligen Bundes¬
genossen für Athen wieder gewann. Um diese Zeit war auch
die Schlagfertigkeit der Athener durch eine neue Taktik der Sold-
Peltasten, die Ip h ikra t es einführte, wesentlich verbessert worden.ch
9 Veranlassung zum Krieg giebt ein Gränzstreit der Opuntischen Lokrer
mit den Phokern, von denen die Ersten bei den Thebanern, die Andern bei
den Spartanern Hilfe finden.
9 Konon hatte sich seit der Schlacht bei Aegos-Potamoi bum Könige
Evagoras auf Cypern, der zugleich persischer Vasall war, aufgchalten,
und bekam auf Empfeblung des Satrapen Pharnabazos den Oberbe¬
fehl über die persisch-phönizische Flotte, die er durch griechische Schiffe ver¬
stärkte.
3) Jphikrates, einer der fähigsten Führer der Athener in dieser Zeit, ge¬
brauchte neben dem alten Phalanx der mit langen Spießen und kurzen
Schwertern bewaffneten Hoplitcn, eine neue Art leichter Truppen, -eX-aa-rcci
genannt. Diese aus wohleingeübten Micthtruvpen. bestehend, führten
neben längeren Schwertern kurze Wurfspeere als Hauptwaffe, und bildeten
eine viel beweglichere Truppe als der Phalanx der Hopliten. Sie wurden
zwischen diesen und den eigentlichen Leichtbewaffneten (den ¿iX&i) aus¬
gestellt.
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