Full text: Deklamir-Buch für Schulen

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Und nun gewahrt er, fruͤher uͤbersehen, 
Ein Kreuz, das leidlicher ihm schien zu sein, 
Und bei dem einen blieb er endlich stehen. 
schlichtes Marterholz, nicht leicht, allein 
Ihm passlich und gerecht nach Kraft und Maß; 
»Herr, — rief er — so du willst, dies Kreuz sei mein!« 
wie er's pruͤfend mit den Augen maß — 
Es war dasselbe, das er sonst getragen, 
Wogegen er zu murren sich vermaß. 
Er lud es auf und trug's nun sonder Klagen. 
Und 
A. v. Chamisso. 
Die wüste Insel. 
Es wird vom stummen Mund der Todten 
AD— 
Der Lebenden ernstmahnend dargeboten, 
Und eine Fabel schließt ihn in sich ein. 
Ein reicher Mann von freundlichem Gemuͤthe 
Rief seinen Lieblingssclaven einst herbei, 
Warf einen Blick auf ihn voll Huld und Guͤte, 
Und sprach zu ihm: »Von nun an bist Du frei! 
Auch wirst Du hier in diesem Schiffe finden, 
Das noch ich zum Geschenk Dir zuerkannt, 
Was Du bedarfst, um im entfernten Land 
Rach Aanem Wunsch Dein Gluͤck Dir zu begruͤnden.« 
Zum offnen Ohr des Ueberraschten drang 
Wie Engelsbotschaft dieser Worte Klang, 
In suͤßen Rausch versenkten sich die Sinnen: 
Doch, seines Gluͤckes ganz gewiß zu sein, 
Ließ er die Zeit nicht uͤngenuͤtzt verrinnen: 
In's wohlversorgte Fahrzeug stieg er ein 
Und segelte mit heiterm Muth von hinnen.
	        
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