Full text: [Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband])

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201. Winterlied. 
. Wie ruhest du s0 stille 3. Die Zueiq und Astlein schimmern 
in deiner weiben Hiille, und tausend Lichter flimmern, 
du miitterliches Land vwonin das Auge blickt. 
Wo ssind des Frũhlinqs Lieder, TrTat dein Bett bereitet, 5 
des Sommers bunt Goefieder die ohe dir gespreitet 
und dein beblümtes Festgeiwondꝰ? unddichso schöõnmit Reif geschmüichtꝰ 
2. Du schlummerst mun enthleidet; C. Dr gute Vater droben 
Lein Lamm und Schäflein weidet hat dr dein Rleid geroben; 
auf deinen Aun und Hõöln; er schläft und schlummert nicht. 10 
der Voglein Lied versstummet, So scllummre denn in Erieden! 
und peine Biene summet; Der Vater weckt die Mũiden 
doch bist du auchim Schlummer schõn. Zu neuer Kraft und neuem Lacht. 
5. Bald in des Lenæes Wehen 
wirst du verjüngt erstehen 5 
eum Leben wunderbar. 
Sein Odem schebt hernieder; 
dann, Erde, stehst du vwieder 
mit einem Blumensirane im Hadur 
Friedr. Ad. Krummacher. 20 
202. Die Vögel im Winter. 
1. Lustig ist das Leben der Vöogel im Sommer. Wenn aber der 
strenge Winter eintritt, Eis die Flüsse und Bäche überzieht und fuß— 
hoher Schnee die Fluren bedeckt, dann sieht es anders aus. 
Manche Vögel wußten freilich der Not zu entgehn. Storch, 25 
Schwalbe, Wachtel, Nachtigall und noch mancher andre der gefiederten 
Sänger haben uns mit Eintritt des Herbstes verlassen und sind in 
wärmere Gegenden gewandert, wo kein Schnee und kein Frost sie 
schrecken. Aber immer ist die Zahl der Vögel noch groß, die den Winter 
über bei uns bleiben, und groß ist oft ihre Not. 30 
2. Denn woher sollen sie auf den schneebedeckten Feldern Speise 
nehmen? Höchstens sieht hie und da die dürre Rispe einer Melde oder die 
Saͤmenähre des Wegerichs aus dem Schnee hervor, und Buchfinken 
und Lerchen wissen diese kleine Gabe wohl zu benutzen; denn man sieht 
sie fleißig daran sitzen und picken. Der größte Teil der Vögel sucht in 85 
der Nähe der Wohnungen, auf Landstraßen und Miststätten seine Nahrung. 
Hier erblickt man ganze Scharen hungriger Krähen, die mit armseligen 
Bissen ihr Leben fristen. Auch auf den Eisschollen des Flusses sieht 
man sie dahinfahren, um tote Tiere oder was sonst von den Woh— 
nungen am Wasser mitgekommen ist, loszuhacken. 40 
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