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•^Gs ist der Geigenmann ungetreu,
^as ist der diebische Fiedler Knauf,
den Hochzeitheller gestohlen!
5- Da birst das Moor, ein Seufzer geht
Hervor aus der klaffenden Höhle;
A^eh, weh, da ruft die verdammte
Margret:
"Ho, ho, meine arme Seele!"
^er Knabe springt wie ein wundes Reh,
^är' nicht Schutzengel in seiner Näh',
^eine bleichenden Knöchelchen fände spät
Gräber im Moorgeschwele.
6- Da mählich gründet der Bodensich,
^Gd drüben, neben der Weide,
Lampe flimmert so heimatlich,
^ Knabe steht an der Scheide.
^üf atmet er auf, zum Moor zurück
^Gch immer wirft er den scheuen Blick:
^G, im Geröhre war's fürchterlich,
schaurig war's in der Heide!
19. Die alte Waschfrau.
(Adalbert von Chamisso.)
Du siehst geschäftig bei dem Linnen
k Alte dort im weißen Haar,
^ rüstigste der Wäscherinnen
m sechsundsiebenzigsten Jahr.
hat sie stets mit saurem Schweiß
^ Brot in Ehr' und Zucht gegessen
^ Gusgefüllt mit treuem Fleiß
^en Kreis, den Gott ihr zugemessen.
Sie hat in ihren jungen Tagen
^übt. gehofft und sich vermählt;
^ hat des Weibes Los getragen,
k Sorgen haben nicht gefehlt.
Sie hat den kranken Mann gepflegt;
Sie hat drei Kinder ihm geboren;
Sie hat ihn in das Grab gelegt
Und Glaub'und Hoffnung nichtverloren.
3. Da galt's, die Kinder zu ernähren;
Sie griff es an mit heiterm Mut,
Sie zog sie auf in Zucht und Ehren;
Der Fleiß, die Ordnung sind ihr Gut.
Zu suchen ihren Unterhalt,
Entließ sie segnend ihre Lieben.
So stand sie nun allein und alt,
Ihr war ihr heitrer Mut geblieben.
4. Sie hat gespart und hat gesonnen
Und Flachs gekauft und nachts gewacht
Und Flachs zu feinem Garn gesponnen,
Das Garn dem Weber hingebracht;
Der hat's gewebt zu Leinewand;
Die Schere brauchte sie, die Nadel
Und nähte sich mit eigner Hand
Ihr Sterbehemde sonder Tadel.
5. Ihr Hemd, ihr Sterbehemd, sie
schätzt es.
Verwahrt's im Schrein am Ehrenplatz;
Es ist ihr erstes und ihr letztes,
Ihr Kleinod, ihr ersparter Schatz.
Sie legt es an, des Herren Wort
Am Sonntag früh sich einzuprägen;
Dann legt sie's wohlgefällig fort,
Bis sie darin zur Ruh' sie legen.
6. Und ich, an meinem Abend, wollte,
Ich hätte, diesem Weibe gleich.
Erfüllt, was ich erfüllen sollte,
In meinen Grenzen und Bereich;
Ich wollt', ich hätte so gewußt
Am Kelch des Lebens mich zu laben
Und könnt' am Ende gleiche Lust
An meinem Sterbehemde haben.
Schulz. Deutsches Lesebuch. II. 14. Aufl.
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