Full text: [Teil 3 = [5. - 8. Schuljahr], [Schülerband]] (Teil 3 = [5. - 8. Schuljahr], [Schülerband])

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Millionen Menschen mochten in ihr wohnen (vergl. die Angabe im Pro¬ 
pheten Jonas: es sind in ihr mehr denn 120000 Menschen, die nicht 
wissen, was rechts und links ist). Auch sie war mit hohen Mauern 
rings umschlossen und mit prächtigen Bauwerken geschmückt. 
3. Die oberste Gottheit der Babylonier und Assyrer 
war der Sonnengott Baal (— der Sonnenball als Person 
gedacht —) oder Bel. In ihm sahen sie den Herrn des Himmels und 
des Lichts, den Schöpfer des Weltalls und des Menschen Ihn dachten 
sie sich auf den höchsten Bergen über den Wolken wohnen. Darum 
erbauten sie ihm in der berglosen Ebene einen künstlichen Berg, den 
Belnstnrm zu Babel (— babylonischer Turm). Seine Grund¬ 
fläche bildete ein Quadrat; jede Seite desselben maß 600 Fuß; 600 
Fuß betrug auck die Höhe des Turmes; er bestand aus acht, an Um¬ 
fang immer kleiner werdenden Stockwerken. Eine schneckenförmig gewun¬ 
dene Treppe führte außen rund um den Turm bis zur Spitze; sie war 
mit Absätzen und Ruhebänken versehen. Im untersten Stocke befand 
sich das Grab, im obersten das Wohngemach mit dem Bett und dem 
goldenen Tisch des Gottes. 12 Malter Weizen, 40 Schafe und drei 
Eimer Wein mußten diesem — oder vielmehr seinen Priestern — täg¬ 
lich geliefert werden. — Der Turm ist verfallen; nur der Unterbau 
und das erste Stockwerk sind noch übrig, und doch ragt die Ruine über 
200 Fuß empor. 
4. Rührig und thätig waren die Bewohner des Landes. 
Fleißig wurde Getreide gebaut, und reichlich lohnte der fruchtbare 
Boden die aufgewendete Mühe; sorgsam wurde die D atte l gepflegt und 
aus ihrem Safte der beliebte Palmwein bereitet; auch die Zucht 
guter Pferde ließ man sich angelegen sein. — Aus Wolle, Baum¬ 
wolle und Seide wurden feine Gewebe gefertigt und mit Purpur 
gefärbt, und die kostbaren gestickten Teppiche aus Babylon wurden 
weithin versendet. Elfenbein wußte man künstlich zu schnitzen und 
Metalle mannigfach zu verarbeiten. — Schiffe und Karawanen 
führten die Waren in ferne Länder. 
5. Fruchtbarkeit des Bodens, Gewerbfleiß undHandel 
erzeugten großen Reichtum; der Reichtum führte zu üppi¬ 
gem Leben. Den Leib rieb man mit wohlriechenden Salben; über 
dem leinenen Hemd wurde ein bis zu den Knöcheln reichender wollener 
Rock getragen, den ein Gürtel um die Lenden zusammenhielt, darüber 
ein weißer Mantel. Die langen Haare waren mit herabhängenden 
Bändern umwunden. An den Fingern trug man kostbare Sigelringe 
mit geschnittenen Steinen; die Hand hielt einen künstlich geschnitzten 
Stab, der oben am Griff mit einer Rose, einem Adler, einer Lilie rc. 
verziert war. 
6. Aus den aufgefundenen Ruinen ersehen wir, daß 
Babylonier und Assyrer auch in der Baukunst erfahren 
waren. Freilich mußten ihre Bauwerke von andrer Art und von and¬ 
rer Dauer sein als die der Ägypter. Dort lieferten die den Nil 
begleitenden Felsenketten schöne und harte Bausteine; die Ebene am
	        
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