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3. Nebt jeder Tag kann glühn im Sonnenliehte,
Ein VWolkehen und ein Schauer kommt zur Zeit;
Drum lese keiner mir es im Gesiehte,
Dass nicht dèr Munsehe jeder mir gedeiht.
WMWobl tausehten nah und ferne
Mit mir gar viele gerne;
Ihr (luek ist Trug und ihre Preibeit Schein:
Ieh bn ein Preusse, vill ein Preulse sein!
wenn der bôse Sturm uns einst umsauset,
Die 1.enthbrennet in des Blitzes Glut:
Hat's doch schon ürger in der Wolt gebrauset,
Und was nieht bebte, var der Preussen Mut,
Mag Lels und Liche splttern,
Ieh werde niebt erzittern;
Ps sturm' und krach', es blütze wild darein:
leh bin ein Preulse, will ein Preube sein!
5. Mo lãeb' und LVreul sieh so dem RLonig weihen,
Wo Lurst und Volk sich reichen so die Hand:
Da muls des Volkes wahres Gluek gedeihen,
Da bluht und wächst das schöne Vaterland.
8o schworen wir aufs
Dem LKönig Läeb' und Lreue!
Hest sei der Bund! Ja, schlaget mutig ein!
Wir sind ja Preulssen. lalst uns Preuben sein!
266. Berlin.
Mach Manuer.)
Berlin, die Hauptstadt des preußischen Staates und des
Deutschen Reiches, die Residenz des deutschen Kaisers und
Königs von Preußen, ist eine der größten und schönsten Städte
in Europa. Punr von London und Paris wird sie an Ein—
wohnerzahl übertroffen; gegenwärtig ist sie mit ihren fast
anderthalb Millionen Einwohnern die volkreichste Stadt Deutsch—
lands Sie liegt im Mittelpunkt der norddeutschen Tiefebene
an der schiffbaren Spree. Ursprünglich lagen hier zwei völlig
getrennte Städte: am rechten Ufer der Spree Berlin und
aäuf einer Spreeinsel Köln, beide durch die lange Brücke ver—
bunden. Später wurden beide Städte vereinigt, und der Name
Berlin verdrängte allmählich den von Köln.
Durch die Spree und mehrere Kanäle steht Berlin mit der
Elbe und Oder in fahrbarer Verbindung. Außerdem vermitteln
ih Eisenbahnen den Verkehr sowohl mit der Nord- und
9 als auch mit dem Innern Deutschlands Durch die
ünstige Lage und die mannigfachen Eisenbahn- und Wasser—