Full text: Lesebuch für die Oberklassen katholischer Volksschulen

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unb ber persischen Nationalität im Auge, heiratete selbst bes Dareios älteste 
Tochter unb bewoa viele Meboniet, Perserinnen zu Frauen zu nehmen. Doch 
noch ehe das Reich fest gegründet war, erlag Alexander einem Fieber, bald 
nach dem Tode seines besten Freundes Hephaistiön (323). Die Leiche ward 
später von Ptolemaios nach Alexandreia (Alexandria) gebracht. 
2. Die Auslösung des Weltreiches. 
Nach dem Tode Alexanders wies das makedonische Kriegsheer, das sich als 
Erben des großen Königs ansah, die Gleichberechtigung der persischen Nationalitat 
entschieden zurück. Die großen Feldherren hielten zunächst noch zusammen und 
betrachteten den Perdikkas als ihren Führer; eine griechische Empörung 
an deren Spitze Athen stand, wurde niedergeworfen (322); Athen erhielt 
makedonische Besatzung; Demosthenes, der noch einmalWen^Makedonien 
thätig gewesen war, nahm, zum Tode verurteilt, aus der ^nsel Kalauna (im 
saronischen Meerbusen), wohin er geflohen war, Gift (322). 
Bald jedoch gerieten die Heerführer, die als Nachfolger (Diadochen) 
Alexanders bezeichnet werden, untereinander in Streit; im VeMufe dieser 
Kämpfe wurde Perdikkas ermordet und das gesamte makedonische Königshaus, 
auch der junge Alexanders, der rechtmäßige Erbe, vertilgt; gegen Antigonos, 
der eine Oberherrschaft in Anspruch nahm, ward endlich 301 durch die Schlacht 
bei Jpsos in Phrygien die Teilung des Reiches m eine Anzahl von 
S 6 " (M ^Äftaaten, in benen bie Geschlechter von 3 Felbherren 
Alexanders des Gr. herrschten, Makedonien unter den Antigoniden, den 
Nachkommen des Antigonos (f 301 bei Jpsos), Serien^en iü 
kiden^), den Nachkommen Seleukos' I., des großen Stadtegrunders, der zu 
seiner Hauptstadt Antiocheia (Antiochta) am unteren Orontes erhob, und 
Ägypten unter den Ptolemäern, den Nachkommen Ptolemaios I., der m 
Alexandreia3) Hof hielt. , s. • 
Sieben biesen Grotzstaaten traten kleinere Machte hervor, bl- sich m 
bem Streite ber großen Reiche seibstänbig zu erhalten suchten wie tn Slemasien 
das Königreich Pergamon und der rhodische Freistaat. 
Das griechische Mutterland war zum Teil von Mak^onmi ab¬ 
hängig, doch gewann im 3. Jahrh. in Mittelgriechenland der atoUsche Bund 
der den Schutz der delphischen Amphiktyome übernahm, und im Peloponnes der 
achäische Bund eine gebietende Stellung; Athen und Sparta waren von 
den Bünden unabhängig; Athen stand dem ätolischen Bunde meist freundlich, 
Sparta dem achäischen gewöhnlich feindlich gegenüber ^n diesen Bunden brach en 
sich die griechischen Landschaften, die in der politischen Entwicklung bisher zuruck- 
geblieben waren, Ätolien und Achaja, nachträglich zur Geltung. 
1) ein Sohn Alexanders und der Roxaue, einer bayrischen Fürstentochter, nach dem 
20bC2)e8JeaSobe«Tch Anspruch ans den asiatischen Teil der Erbschaft Alexanders des 
^^3) Die Insel Pbaros wurde von den Ptolemäern durch einen Damm mit dem Fest- 
lande verbunden und so neben dem östl. Hasen ein westlicher gegasten, essen . 
einen gewaltigen Leuchtturm bezeichnet ward; nach semem Standort hieß dieser Pharos, 
er wurde das Vorbild aller nach ihm genannten Bauwerke dieser Art.
	        
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