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63. Sonnenschein.
Marl Enslin)
2. Sonnenschein,
Klar und rein,
Kehre auch ins Herz mir ein!
Wenn ich habe heitern Sinn,
Gut und froh und freundlich bin:
Dann ist's in dem Herzen mein
Wunderbarer Sonnenschein.
1. Sonnenschein,
Klar und rein,
Leuchtest in die Welt hinein,
Machst's so hell, so warim und schön
In den Thaͤlern, auf den Höh'n,
Die du alle überstrahlst
Und so hold und lieblich malst!
64. Kleine Rätsel.
Griedrich Güll.)
Welcher Busch hat keinen Zweig,
Wer König hat kein Reich,
er Mann hat kein Gehör,
—· er Schütze kein Gewehr?
Welcher Schlüssel sperrt kein Schloß
Welchen Karren zieht kein Roß,
Welches Futter frißt kein Gaul,
Welche Katze hat kein Maul?
Welcher Bauer pflügt kein Feld,
Welcher Spieler verliert kein Geld
Welcher Knecht hat keinen Lohn,
Welcher Baum hat keine Kron'?
Welcher Fuß hat keine Zeh'
Welcher Streich thut keinem weh,
Welcher Wurf und Stoß undSchlag?
Rat nun, wer da kann und mag!
Welche Uhr hat keine Räder,
Welcher Schuh ist nicht von Leder,
Welcher Stock hat keine Zwinge,
Welche Schere keine Klinge?
Welches Faß hat keinen Reif,
Welches Pferd hat keinen Schweif,
Welches Häuschen hat kein Dach,
Welche Mühle keinen Bach?
Welcher Hahn hat keinen Kamm,
Welcher Fluß hat keinen Damm,
Welcher Bock hat keine Haut,
Welches Glöcklein keinen Laut?
Welcher Kamm ist nicht von Bein,
Welche Wand ist nicht von Stein,
Welche Kuh hat gar kein Horn,
Welche Rose keinen Dorn?
*
65. Der Sonntag.
(Naeh Pranz Anton Staudenmaier.)
Der Sonntag heisst der Tag des Herrn, weil er dazu
bestimmt ist, dem Herrn ganz geweiht zu sein. Zwar l
es unser höherer Beruf, dals wir an jedem Tage Gottes ein
gedenk sind und vor hm beilig vandeln. Mlein an den
Werktagen müssen wir uns zugleieh mit dem lrdichen be
schaftigen, mit den Angelegenheiten des häuglichen und
bürgersichen Lebens 860 vird an diesen LTagen unsere
Sorxge und unsere Lhaätigkeit geteilt. Im Sonntag aber
zollen vir uns dureh das Lrdische nieht stören laäen, un
ott allein uns hinzugeben und ausschliebblien dur bnn
chon