263 —
wenn die Dampfmaschinen feiern, die Webstühle still stehen und
alt und jung, reich und arm nach schwerer Wochenarbeit Erho—
lung sucht, dann winken ihnen die das Thal einschließenden Höhen
mit ihren grünen Wäldern, aus welchen die emsige Thätigkeit
ines Verschoͤnerungsvereins freundliche, mit Sitzplätzen und Aus—
sichtstürmen versehene Anlagen geschaffen hat.
258. Düsseldorf, die rheinische Künstlerstadt.
Mach Hobirk und Daniel.)
Düsseldorf ist unter den niederrheinischen Städten ausge—
durch seine freundliche Lage am Ufer des mächtigen
heinstroms, durch die Anmut seiner Umgebungen, durch eine
schöne Bauart und den heitern, geselligen Sinn seiner Ein—
wohner; im Alter aber steht sie den meisten benachbarten
Städten nach, die ihr Dasein zum Teil bis in die Zeit der
Römerherrschaft am Rhein zurückführen oder gar ihren Ursprung
über diese Zeit hinaussetzen.
Graf Wolf von Berg war es, der Düsseldorf im Jahre
1288 von einem Dorfe zu einer Stadt erhob, diese später mit
besonderen Vorrechten versah, mit Mauern und Gräben umgab
und das Gebiet bedeutend erweiterte. Nach dem Aussterben des
sursienhanses Juche Cleve Berg. im Jahre 1609 kam Düssel⸗
dorf an die Kurpfalz, im Aufange dieses Jahrhunderts an
Frankreich und 1815 an Preußen.
Düsseldorf ist unter den rheinischen Städten vorzugsweise
die Sladt der Kunst und durch seine Schule für Maler weit
über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt und berühmt.
Die vom Kurfürsten Karl Theodor 1767 gestiftete Kunstschule
wurde im Jahre 1822 durch die Huld Konig Friedrich Wil—
helms Ul. von Preußen neu begründet. Der berühmte Peter
von Cornelius, dem im Jahre 1879 hier in seiner Vaterstadt
ein würdiges Denkmal errichlet worden ist, war der erste Leiter
der en ihm folgte 1826 Wilhelm von Schadow aus Ber—
lin; beide Manner haben große Verdienste um das Aufblühen
der Malerkunft.
b In neuerer Zeit hat auch die Industrie Düsseldorfs einen
hedentenden Aufschwung genommen. Am lebhaftesten zeigt sich
u Hebung in der Melallindustrie, welche durch eine große Zahl
ne Werke verireten ist. Auch der Verkehr auf
emn Rheine auf dem die Dampfschiffe ununterbrochen ab⸗ und
zugehen, ist ein beträchtlicher.
lei Was aber der Sladt Düsseldorf einen besondern Reiz ver—
eiht und sie zu einer der anmutigsten und freundlichsten Städte