— 4284
Sprunge, der bis zu einer Weite von mehr als zehn Meter
seines Zieles sicher ist, und mit einem Schlage seiner Krallen
hält und zerreißt er das galoppierende Pferd n dem Reiter.
380. Der Mönceh auf dem St. Bernhard.
Hermann Lingg.)
Die Klosterglock' tont, der Mönch erwacht:
„Mein Bruder, dich trifft die Reihe heut Nacht!“
Und der Bernhard-Mönch im weilbsen Gewand,
Er loekt seinen Hund, nimmt die Leuchte zur Hand.
So eilt er hinaus in die tosende Höb'
Und wandelt allein dureb Sturm und Schnee,
An der Stätte vorbei, wo das Totengebein
Der PErfrornen schläft in geschichteten Reib'n,
Die niemand kennt; ihre Rubstatt bekränzt
Nur der eisige Mond, der die Schädel beglänet.
Er folgt dem Schall der Glocke zum Grund;
Emsig schnuffelt voraus der Hund.
Der Mönch und sein Hund sind nah und fern;
Es wehen die Wolken, es glänzt kein Stern.
Nur stürzender Tannen fern Gesaus'
Hallt uüber dem einsamen Abgrund aus.
Manch Kind, das erstarrt im Mutterarm,
Und manch ein Wanderer, müd und arm,
Das Herz, das schon am Leben verzagt,
Und das die Schuld uüber Berge gejagt, —
Wer immer es sei, wen die Nacht uberrascht,
Wen der Sturm und wen die Lawin' erhascht;
Wer mit wankendem Fulss am Abgrund bangt,
Einen Strauch, eine Wurzel am Pelsen erlangt: —
Der Mönch und sein Hund sind nah und fern,
Die Retter der Menschen, der Hilflosen Stern.
3831. Der braune Bär.
Graß und Landois.)
An Petz, dem braunen Bären, hat jung und alt noch häufig
sein Vergnügen. Unter einförmigem Trommelschlag und Pfeifen—
ton muß der plumpe Gesell an der Leine seine Kunststückchen
machen, auf den en tanzen, sich auf den Boden strecken
und wieder aufstehen, noch dazu oft mit den Vordertatzen einen
langen, dicken Knüppel im Nacken halten. Das Tanzen lernt er
bei natürlicher Anlage leicht nach derselben Musik. Besehen wir