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Reisbreitopf, die Frau mußte ihn erst auf die Füße stellen.
Aber auch jetzt war es zum Schelten noch zu früh; denn
Augen und Ohren hingen ihm voll Reisbrei. Sie wusch ihm
also erst den Kopf und wollte nun ihre Strafpredigt anheben;
aber der Mann hielt ihr den Mund zu und sagte: „Sei
still; du hast mir ja eben den Kopf gewaschen! Künftig
bleibst du wieder zu Hause und kochst; ich aber gehe zu Feld
und ackere Man soll die Ordnung der Natur nicht ver—
kehren.“ Karl Simrock)
25. Der kleine Friedensbote.
Ein Gerber und ein Bäcker waren einmal Nachbarn
und die gelbe und weiße Schürze vertrugen sich aufs beste.
Wenn dem Gerber ein Kind geboren wurde, hob es der
Bäcker aus der Taufe, und wenn der Bäcker in seinem
großen Obstgarten an Stelle eines ausgedienten Invaliden
eines Rekruten bedurfte, ging der Gerber in seine schöne
Baumschule und hob den schönsten Mann aus, den er darin
hatte, eine Pflaume oder einen Apfel oder eine Birne oder
eine Kirsche, je nachdem er auf diesen oder jenen Posten,
auf einen fetten oder magern Platz gestellt werden sollte —
An Ostern, an Martini und am heiligen Abend kam die
Bäckerin, welche keine Kinder hatte, immer, einen großen
Korb unter dem Arme, zu den Nachbarsleuten hinüber und
teilte unter die kleinen Paten aus, was ihr der Hase oder
der gute Märtel oder gar das Christkindlein selbst unter die
schneeweiße Serviette gelegt hatten. — Je 3 sich die
Kindlein über die reichen Spenden freuten, desto näher
rückten sich die Herzen der beiden Weiber und man brauchte
keine Zigeimerin zu sein, um aus dem Satz in ihren Kaffee—
schalen zu prophezeien, daß sie einander immer gut bleiben
würden.
Aber ihre Männer hatten ein jeglicher einen Hund, der
Gerber als Jagdliebhaber einen großen, braunen Feldmann
und der Bäcker einen kleinen, schneeweißen Mordax. Beide
meinten, die besten und schönsten Tiere in ihrem Geschlechte
zu haben. Und da geschah es denn eines Tages, daß
Mordax ein Kalbsknöchlein gegen den Feldmann behauptete.
Denn er hatte wahrscheinlich vergessen, daß es nicht gut sei,
einem großen Herrn etwas abzuschlagen. Vom Knurren
kam es zum Beißen, und ehe sich der Bäcker von seiner