238 Seyfried Schweppermann.
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Der Löwe konnt' nicht weichen
von seines Herzogs Seit,
von ihm, der aus den Krallen
des Lindwurms ihn befreit.
Sie zogen miteinander
nach Braunschweig in das Land.
Wo auch der Welsfe wandelt,
der Löwe ziehet mit,
zieht mit ihm, wie sein Schatten,
auf jedem Tritt und Schritt.
Doch als des Herzogs Auge
in Todesnöten brach,
der Löwe still und traurig
bei seinem Freunde lag.
Vergebens fing den Löwen
man in den Käfig ein.
Er brach die Eisenstäbe,
beim Herren mußt' er sein.
Beim Herzog ruht der Löwe,
hält jeden andern fern.
Doch nach drei Tagen fand man
ihn tot beim toten Herrn.
Drum mit des Herzogs Namen
geht stolz Jahrhundert' lang
der Löwe wie beim Leben
noch immer seinen Gang.
233. Seyfried Schweppermann.
(1322)
Franz Graf von Pocci.
1. Der Kaiser Ludwig zog zur Schlacht
hinaus mit seinen Treuen;
denn gegen Ostreichs übermacht
wollt' er den Kampf erneuen.
Gen Mühldorf zog er rasch heran,
mit ihm der alte Schweppermann.