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sichtbar, so haben wir Neumond. Einige Tage darauf
sehen wir ihn in der Gestalt einer Sichel. Er wird nun mit
jedem Tage grösser. Ungefähr eine Woche nach dem Neu¬
monde erscheint er als eine halbe Kreisfläche ; dann ist das
erste Viertel. Darauf wird er mit jedem Tage noch grösser,
und wenn wieder ungefähr eine Woche verflossen ist, so
erscheint er als eine ganze, helle Kreisfläche und geht etwa
zu der Zeit auf, wenn die Sonne untergeht. Dann haben wir
Vollmond. Von dieser Zeit an beginnt er kleiner zu werden.
Ungefähr nach einer Woche erscheint er wieder als eine
halbe Kreisfläche, und man sagt, es ist das letzte Viertel;
in den folgenden Tagen wird er immer kleiner, erscheint
wieder in sichelförmiger Gestalt und wii^j endlich ganz un¬
sichtbar. Wir haben dann Neumond.
Vom Neumonde bis zum Vollmonde ist zunehmender
Mond; vom Vollmonde bis zum Neumonde ist abnehmender
Mond. Neumond, erstes Viertel, Vollmond und letztes Viertel
bilden die vier Mondwechsel. Die Zeit von einem Neu¬
monde bis zum nächstfolgenden Neumonde dauert etwa 29 und
einen halben Tag. Einen solchen Zeitabschnitt nennt man
einen Monat.
I Nach Grassmann.,
W/. •'£**+*~
18. Die Sterne.
Ich sehe oft um Mitternacht, Und funkeln alle weil und breit,
Wenn ich mein Werk gethan. Und funkeln rein und schön;
Und Niemand mehr im Haufe wacht, Ich seh' die große Herrlichkeit
Die Stern' am Himmel an. Und kann mich fält nicht sehn.
Sie gehn da hin und her zerstreut, Dann saget unier'm Himmelszelt
Wie Lämmer auf der Flur, Mein Herz mir in der Brust:
In Rudeln auch und aufgereiht, „Es gibt was Bessers in der Welt
Wie Perlen an der Schnur. Als all' ihr Schmerz und Lust."
Ich werf' mich auf mein Lager hin
Und liege lange wach
Und suche es in meinem Sinn
Und sehne mich darnach.
Tlaudlni.