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25. Kaiserin Auguste Viktoria.
Vor einigen Jahren weilte unsere Kaiserin Auguste Viktoria
einmal in der Stadt Kassel. Die hohe Frau besuchte die dortigen
Krankenhäuser und ging von Saal zu Saal, um die ganze Ein—
richtung genau zu besichtigen und sich mit den Kranken und Leidenden
zu unterhalten. Von den einen ließ sie sich die Geschichte ihres
Leidens erzählen, anderen reichte sie huldvoll die Hand, und für alle
hatte sie ein Wort des Trostes. Da kam sie an ein kleines Bett, darin
lag ein krankes Mädchen, das Kind eines Schreiners. Beinahe zwei
Jahre schon dauerte die Krankheit der armen Elisabeth. Voll Teil—
nahme fragte die Kaiserin das Mädchen: „Wie alt bist du schon,
mein liebes Kind?“ Und die Kleine antwortete: Heute bin ich noch
sieben Jahre; aber morgen werde ich acht!“ Die Kaiserin lächelte
über diese Antwort, gab Elisabeth die Hand und ging zu einem
andern Kranken. Wie groß war am folgenden Morgen das Erstaunen
des kleinen Mädchens, als ihm die Krankenschwester eine große
Schachtel überreichtel Darin lag eine herrliche Puppe und daneben
ein schönes 3. Es war ein Geburtstagsgeschenk der gütigen
Kaiserin für die kranke, kleine Elisabeth. Phrin
26. Unserm Kaiser.
Heil dix im Siegerkranz,
Strahlend in Ruhmesglanz,
Heil, Raisex, dix!
Gottes allmächl'ge Hand
Ceite dich unverwandt,
Segne durch dich das Land!
Heil, Raisex, dir!
2. Heil unserm Deutschen Reich,
Ihm ist kein andres gleich,
Heil, Deutschland, Heil!
Du bist exstanden neu,
Mächtig und stark und frei;
Stehe nun fest und treu!
Heil, Dentschland, Heil!
Herrx Gott, wir preisen dich,
Du halfst uns gnädiglich
Mit starker HFand!
herr Gott, dich loben wir;
herr Gott, wir danken dir!
Segne nun für und für
Das Vatexland!
Chr. Nieffenbach
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