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Einst jagte Graf Ruprecht von Wildenstein
Auf raschem Renner im Forst allein;
Nichts hatt’ er geschossen und ritt schon lang,
Da rauschten im Walde die Bäume so bang.
Ein schwarzer Hirsch aus felsigem Haus
Tritt hinter den finstern Tannen heraus.
Er stellt das Geweih hoch über das Haupt,
Dass es die zitternden Zweige entlaubt.
Das Geweih ist so zackig, gewunden, krumm,
Die feurigen Augen rollen herum,
Sie bannen das Ross in stebrischen Krampf,
Aus der Nase qualmt ein glühender Dampf.
Der Ritter stösst ins gellende Horn
Und stachelt das Ross mit blutigem Sporn,
« Wohlauf, ein seltsam’ Wild, fürwahr,
Ein ries’ger Hirsch mit schwarzem Haar !»
Drauf stiegt der Reiter schnell hervor,
Drauf springt der Hirsch durch Hecken und Moor,
Schiesst durch den Wald wie Sturmgebraus,
Bricht aus den Felsen die Tannen heraus.
Der Ritter folgt auf kecker Bahn,
Es fasst ihn ein feuriger, toller Wahn,
Schon donnert vor ihm der Wasserfall,
«Der Hirsch muss hinunter in den Schwall!»
Der Hirsch, er schwebt vom Felsenrand
Hinüber an das andre Land,
Das Pferd, es springt vom Felsenrand,
Und Ross und Reiter in Fluten schwand.
Da schaut der schwarze Hirsch hinab
Wild blökend in das wogende Grab,
Ruht dann behaglich auf grünem Rain:
«Jetzt ist des Frevlers Seele mein 1»
Gustav Mühl.
36. Metz.
Da, wo die Seille in die Mosel mündet, liegt die alte, be
rühmte Stadt und sehr starke Festung Metz. Sie ist die Hauptstadt
des Bezirks Lothringen. Das Moselthal und die angrenzenden
Hügel sind wunderschön und machen die Lage der Stadt sehr ange
nehm. Die Alleen auf den Inseln, welche die beiden Flüsse bilden,
und die schattigen Parkanlagen mit Springbrunnen bieten die