Full text: Lesebuch für die Mittelklassen der Elementarschulen in Elsaß-Lothringen

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und König werden würde, so gedachte der Zaunkönig ihn mit einer 
überholen. Was that er? Er versteckte sich in dem dichten 
des Adlers und kroch ihm in die Federhosen, ohne daß es 
er merkte. So ließ er sich mit in die Lüfte hinauftragen. 
Und 3 nun der Adler meinte, er habe den Sieg und sei König, 
da r Zaunkdnig zwischen seinen Federn hervor und über ihn 
hinauf, so daß alle Vogel ihn als ihren König anerkennen mußten. 
Weil er aber eine gar so kleine Gestalt hatte, so wurde er von allen 
Vögeln verfolgt und geneckt, so daß sich der kleine König zuletzt in 
die Zäune, Hecken und Holzstöße verkriechen mußte, um nur Ruhe 
zu haben. Und da treibt er denn sein Wesen bis auf den heutigen 
Tag. 
22. Der Specht. 
Der Specht ist der Holzhacker und Zimmermann unter 
den Vögeln. Er lebt von den Wurmern und Larven, welebe 
unter der Rinde oder im Holz und Mark der Baume sitzen. 
Zum Aufsuchen derselben ist er von Gott mit verschiedenen 
Werkzeugen ausgerustet. Damit er geschiekt an dem Stamme 
der Baume hinaufklettern Könne, hat Gott ihm Kletterfüsse 
gegeben. Das sind Fusse, an denen 2wei Zehen nach vorn und 
Mei nach hinten geriehtet sind. UÜberdies kann er siob beim 
Llettern auf seinon Sehwanz stutzen, der aus festeren und 
gteiferen Federn besteht als bei andern Vögeln. 
Umn zu untersuchen, ob in einem Baume seine Nahrung zu 
snden sei, klopft er mit seinem langen und geraden Sehnabel 
an das Holz. Giebt es einen hohlen Klang, so merkt er, dass es 
angefressen ist. Sogleieh hackt er ein Loch hinein, wobei ihm 
sein keilförmig zugespitzgter Schnabel vortreffliche Dienste 
leistet. Zum Hervorzieben des Tierebens dient ihm seine 
Zunge. Diese ist wurmförmig, mit einem klebrigen Safte 
uberæogen und hat eine harte, mit kleinen Hakechen besetæte 
Spitae. Der Specht kann sie raseh hervorsehnellen und wieder 
zuruekziehen und so seine Beute erhaschen. 
Ausserdem lebt der Specht aueh von Nüssen, Eicheln, 
Bueheckern und den Samen der Tannenzapfen. Will er einen 
Nussskern verzehren, bo beisst er die Nuss nicht auf, sondern 
lemmt sie in den Spalt eines Baumes und hammert nun mit 
einem seharfen Sehnabel wie mit einer Hacke darauf los, bis 
die Schale aufspringt.
	        
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