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Rinflüssen des Regens und Schmutzes zu entziehen. Die Leitungs-
zchiene liegt alsdann wohlisoliert in einem zementierten unterirdischen
Kanal, und der elektrische Strom wird dem Wagen durch einen
Metallarm (Gleitschlitten) zugeführt, der dureh einen Sehlitz neben
einer der beiden Laufschienen in diesen Kanal hineingreift. Obwohl
dies System bei starken Schneefallen eher Störungen ausgesetæt ist
als dasjenige mit Luftleitung, so hat es sich doch im ganzen gut
bewahri und leidet nur unter dem Pehler einer sehr kostspieligen
Herstellung, so dab nur ein ungewõöhnlich starker Verkehr eine solche
Balhn einträglich machen kann.
Das ite Mittel sind die Akkumulatoren, die, in genügender
Zahl einem Motorwagen einverleibt, ihn von jeder Leitung unabhãngig
und zu einer virklichen Lokomotive machen. Leider ist trotz der
großen Verbesserungen, die der Akkumulator neuerdings in bezug auf
geine Leistungsfähigkeit und auf Ausnutzung der ihm zugeführten
RKraft erfahren hbat, sein Gewicht noch immer nicht wesentlich er-
leichtert worden. Ein Akkumulatorwagen wiegt ungefähr ein Drittel
mehr als ein Wagen für Luftleitung; er erfordert deshalb schon
an sioh eine gröbhere Priebkraft und damit bedeutend höhere Unter-
haltungskosten.
Berlin hat man deshalb neuerdings den Betrieb der elektrischen
Strabenbahn mittels Axkumulatoren wieder günzlich abgeschasfft und
bringt jetzt da, wo die Luftleitung aus irgendwelehen Gründen nicht
angängig ist, ausschlieblich das System der Unterleitung zur An-
wendung.
76. Auf der Strabenbahn.
In Hitz' und Frost, in Staub und Regen,
jedwedem Wetter die Stirn entgegen,
die Hand an der Kurbel, das Auge gespannt
so steht der Führer auf seinem Stand,
5s0 steht er von früh bis abends spãt.
Das schwatzt um ihn, das kommt und geht,
das stõbt und drãngt sich, das scheræt und lacht
bis in die tiese Mitternacht.
Starr blickt er hinab in der Straße Gewuhl,
o er steht auf Possten, er kennt nur ein Ziel,
wie's um ihn auch hastet und wirrt und flieht:
dab nur lein Unglück, kein Unglück geschiehtl