3. Gesunder Leib — gesunde Seele.
31. Turnen.
„Schwing mir die Buben, und schwing mir sie stark!“
rxuft dem Winde der Wald;
„klagen sie gleich in müdem Gestöhn,
laß mir nicht ab sobald!
Also nur wurzelt ihr Fuß, und mit Mark
füllet sich Arm und Brust;
und sie wachsen zu stolzen Höhn,
mir eine Herzenslußt.
Denn ich hasse die Bwergenart,
so die sumpfige Kluft
eingewindelk vor Wetter bewahrt
immer in Stubenluft.
Fahl und kahl in des Frühlings Saft,
hat schon ein Lüftchen sie umgerafft.“
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Abraham Emannel Fröhlich.
32. Der Staub.
1. Der Frauen größter Feind im Hause ist der Staub. Nit
Besen, Bũrste und Wischtuch kämpfen sie ununterbrochen gegen ihn
an. Kaum haben sie aber abgefegt, abgebürstet und abgewicht, so
beginnt gieh leiss und kaum siehtbar von neuem der Staub auf alles
niederzulegen, vas in der Stube ist.
Dab das Strabenpflaster unter den Rädern zerknirscht vwird
und unter dem Hufschlag der Rosse zerstiebt, sehen vir vor Augen.
Dnunterbrochen müssen die Strabenkehrer wegfegen und die Pflasterer
nachhelfen. Davon kommt auch ein gut Teil in die Zimmer, selbst
Jenn jahrelang niemand Dür und Penster öffnete. Die Luft ist im
Zimmer nie von ganz gleicher Wärme mit der im Preien; sie ist
hbäufig värmer als drauben, sogar in unbewohnten Zimmern, die am
Page der Sonnenstrahl traf. Slets suchen aber ungleich warme Luft-
massen, die miteinander in Verbindung stehen, sich auszugleichen. Je
enger die Ritzen sind, durch die diese Ausgleichung stattfindet, desto
heftiger ist die hier entstehende Strömung. Man bhalte nur die Hand
an das Schlüsselloch oder an eine Ritze des Fensterflügels, und man
wird sich bald davon überzeugen.