Von dem Menschen. 145
Der Mensch hat mehr Lebenskraft, als die
Threre.
Der Mensch kann in allen Ländern der Erde und
in, jeder Luftart (Himmelsstrich, Klima) leben und
ausdauern, in der warmen, kalten und heißen; da-
Thier aber stirbt, oder wird klein und schwächlich, und
verliert seme Schönheit und Stärke, wenn es aus sei¬
nem Vaterlande nach einem fremden Lande hingebracht
wird- Nur wenige Thiere können in jedem Himmels¬
striche leben. Auch hieran zeigt sich die größere Lebens¬
kraft des Menschen
Das Th. r kann sich zwar auch, wie der Mensch,'
willkührlich (wie es will) von einem Orte zum an¬
dern bewegen; aber so mknnichfattrge und so künst¬
liche Bewegungen, wie der Mensch, kann es doch mit
seinem Körper nicht machen. Wie langsam und schwer¬
fällig bewegen sich Baren, Äffen und Hunde, wenn
man sie auch noch so künstlich zum Tanzen abgerichtet
hat; urch wie ungeschickt und häßlich sehen sie dabei
auS! Der Mensch k-nn sogar, ohne zu sprechen, bloß
durch die Bewegungen seines Körpers, besonders der
Hände, des Kopfs und der Augen, andern seine Ge¬
danken und Wünsche zu verstehen geben, er kann die
Gedehrdenspreche reden. Höchstens kann der
Hund durch Krümmen seines Körpers und Kriechen
seine Furcht und Angst, und durch das Wedeln mit
dem Schwanz« seine Freude zu erkennen geben.
Auch das Thier kann für sein Leben, seine Erhal¬
tung und Sicherheit sorgen, kann sich gegen Gefahren
und Angriffe schützen; aber bei weitem nicht auf so
mannichfattige Act, wie der Mensch. Dieser hat un¬
zählige Mittel, sein Leben zu schützen, und zu erhal¬
ten. Ec bsut sich feste Wohnungen, worin er vor
dem Angriff der wilden Thiere gesichert ist, und sich
zugleich vor Kälte. Hitze, Regen und Wind schützen
kann. Ec kennt so viele Kräuter und Pflanzen, welche
die Krak' haben, Krankheiten zu heilen, oder ihn da¬
vor zu bewahren. Er kann sich durch Dämme gegen
die tteberichwemniungen des Meeres und der Flüsse,,
durch Gewmsravletter gegen die Verwüstung des Bli-