fullscreen: Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen

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genannt. Da aber dies hier nicht der Fall war, so fragte er, wie 
Brauch, der Reihe nach bei den Meistern an in folgender Weise: 
„Gluck zu, Meister! Es ist ein fremder Schlosser zugereist 
gekommen nicht in eines Meisters, sondern in des Herrn 
Herbergs) Vaterhaus.“ Er begehrt auf 14 Tage Arbeit; will 
ihm der Meister Arbeit geben, wird es mir lieb sein, dem 
Fremden aber noch viel lieber.“ 
Gleich einer von den ersten angefragten Meistern sagte 
darauf: 
„Ich sage ihm auf 14 Tage Arbeit zu.“ 
Froh, so schnell seine Angelegenheit erledigt zu haben, 
ging der Ortenjunger auf die Herberge zuruck, wo inzwischen 
der Ansbacher gute Kameradschaft mit den Gesellen geschlossen 
hatte. 
„Also mit Gunst,“ redete ihn der Ortenjunger nach seinem 
Eintritt an und machte ein pfiffiges Gesicht dazu; „er möchte 
wohl gern wissen, woran er waäre?“ 
Er stellte sich dicht vor ihn hin und fuhr mit pathetischem 
Tone fort: 
„Ich bin eingegangen 
ach seinem Verlangen, 
ach meinem Vermögen; 
So weit das Handwerk redlich gewesen, 
Bin ich eingegangen; 
Wo es nicht redlich gewesen, 
Bin ich vorbeigegangen. 
Ich bin der Reihe nach gegangen; die günstigen Meister 
lassen sich alle bedanken. Aber Meister Jakob Busch laßt 
auf 14 Tage Arbeit zusagen; nehm er mit einem armen 
Meister vorlieb; ich wunsche Gluck zu einem reichen.“ — 
Wem war diese Nachricht lieber als dem jungen Wanderge 
sellen? Und auch dem Ortenjünger sah man an den vergnügten 
Mienen an, daß er dem Fremden nicht gern den Abschied ge· 
geben hãtte. 
Im Gegenteil, herzig klopfte er ihm auf die Schulter und 
sagte launig: 
„Also mit Gunst, Fremder; er mag wohl mehr vergessen 
haben als ich gelernt; übrigens ist hier der Gebrauch, wenn 
ein Fremder umschauen läßt und erhält Arbeit, so bezahlt er
	        
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