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72 18. Der gute Kamerad. IS. Mein König. 20. Heil dir im Siegerkranz.
Meines Gottes will ich überall gedenken, an ihn will ich in allen
Dingen mich wenden und im Gebete mit ihm meine Seele vereinigen.
Ich weiß, daß ich ohne ihn Nichts bin und Nichts vermag. — Ich
will ein aufrichtiges und herzliches Wohlwollen gegen alle Menschen,
auch gegen die Geringsten beweisen; — denn sie sind alle meine Brüder.
— Gegen die Bedürftigen will ich wohlthätig sein in dem reichen Maße,
worin mir Gott zeitliche Güter gewährt hat. Ich will mich darin von
Keinem, der weniger besitzt, übertreffen lassen."
18. **Der gute Kamerad.
Ich hatt' einen Nameraden, einen bessern siud'jt du nit. Die Trommel
schlug zum Streite, er ging an meiner Seile in gleichem Schritt und Tritt.
Eine Nagel kam geflogen: gilt'-; mir, oder gilt es dir? Ihn hat es weg¬
gerissen; er liegt mir vor den .süßen, als mär's ein Stück von mir.
Will mir die Hand noch reichen, derweil ich eben lad'. „Nann dir die
Hand nicht geben, bleib' du im ew'gen Leben mein guter Namerad."
Uhland.
19. ** Mein König.
Ñas schönste Land hienieden, es ist mein Vaterland. Nichts raube ihm
den Frieden, geschützt durch Gottes Hand.
Drin waltet mild und weise mein König väterlich. Ein Loblied, das
ihn preise, sing' ich herzinniglich.
Gerechtigkeit vor Allem füllt seine edle Brust. Zu ihm darf man nur
wallen, des guten Rechts bewußt.
Wo Noth und Elend drücket, da spendet er so reich. Dem Herzen, das
ihn schmücket, kommt keius der Andern gleich.
Mein theurer König throne noch lang' im Vaterland! Leicht sei dem
Haupt die Krone, das Scepter seiner Hand! Dnnkcr.
20. ** Heil dir im Siegerkranz.
Heil dir im Sicgcrltrnn;, Herrscher des Vaterlands! Heil, König, dir! Fühl'
in des Thrones Clan; die hohe Wonne ganz: Liebling des Volks zu sein! Heil,
Lönig, dir.
llicht koß, nicht Weisigc sichern die steile Höh', wo Fürsten stehn. Liebe des
Vaterlands, Liebe des freie» Manns gründen den Herrscherthron wie Fels im Meer.
Heilige Flamme, glüh', glüh' nnd erlösche nie sür's Vaterland. Wir alle stehen
dann mnthig für eine» Mann, kämpfen »nd bluten gern für Thron und Welch.
Handel und Wissenschaft hebe mit Muth nnd üraft ihr Hanpt empor! üricgcr-
nnd Heldenthat finde ihr Lorbeerblatt treu aufgehoben dort an deinem Thron.
Sei, Friedrich Wilhelm süönig Wilhelm), hier lange der Preußen Jicr, des
Landes Stolz! Fühl' in des Thrones Glanz die hohe Wonne ganz: Liebling des
Volks zu sein. Heil, König, dir!