44. Wendlaͤuten. 45. Winterlied.
14. ** Abendläuten.
1. Aus dem Dörflein da drüben, vom Thurme herab,
da läuten die Menschen den Tag zu Grab.
Sie läuten und läuten, und ich und du,
wir hören gar gerne dem Läuten zu.
2. Wenn sie läuten, da sollen wir immerdar fein
zum Singen und Beten gerüstet sein.
Wir sagen der Glocke gar große Ehr':
Denn 's Läuten ist immer bedeutungsschwer.
3. Wenn sie läuten am Sonntag, das klinget wohl schön
da sollen wir stille zur Kirche geh'n
und sollen, versammelt am heil'gen Ort,
uns predigen lassen des Herren Wort.
4. Und zur Tauf! und zur Trauung da läuten sie auch;
das Läuten ist immer ein heil'ger Brauch.
Und wird uns die letzte Ehr' gethan,
so fangen die Glocken zu läuten an.
Link.
45. **Winterlied.
1. Wie ruhest du so slle
in deiner weißen Hülle,
du mütterliches Land!
Wo sind des Frũhlings Lieder,
des Sommers bunt Gefieder
und dein beblümtes Festgewand?
2
0
2 Du schlummerst nun eufkleidet;
kein Lamm noch Schäslein weidet
auf deinen Au'n und Hhöh'n.
Der vöglein Lied versiummet,
und keine Biene summet;
doch bist du auch im Schlummer schou.
3. Die Zweig' und Aestleln schimmern
und kausend Lichter limmern,
wohin das Auge blickt!
wer hat dein gelt bereitet
die Deckt dir gespreilet
und dich so schön mit Reif geschmück
4. Der gute vVater droben
hat dir dein Kleid gewoben;
er schläft und schlummert nicht.
So schlumm're denn in Srieden!
Der Vater weckt die Müden
zu neuer Kraft und neuem Licht.
5 Lald in des Lenzes Wehen
wirst du verjũugt erstehen
zum Leben wunderbar!
Sein Odem schwebt hernieder
dann, Erde, stehst du wieder
mit einem Llumenkran; im Haar!
RKrummacher.