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I. Von den ältesten Zeiten bis zu den Perserkriegen-
Arme verzweigt, erheben sich noch heute die Pyramiden, die Gräber der Könige :
Memphis. Pharaonen) des alten Reiches von Memphis in Unterägypten. Auch die t
Ägypter benutzten die Schlammerde ihres Stromes, um Ziegel daraus zu ;
streichen; aber sie verstanden zugleich die härtesten Gesteine von den Felsen .
loszubrechen, zu bearbeiten, zu glätten, Bildsäulen herauszumeißeln und ihre :
Schriftzeichen (Hieroglyphen) einzugraben.
Später kam die Herrschaft an das Reich von Oberägypten, dessen i
Theben. Könige in Theben, nicht weit von dem ersten Katarakte des Nils, resi- -
dierten. In dem benachbarten Gebirge finden sich noch die in den Felsen 1
gehauenen Grabkammern der Könige und die Tempel ihrer Götter.
3. Die Phönizier. Die Reiche am Enphrat und am Nil waren seit
uralten Zeiten durch Handelsstraßen verbunden. Die Phönizier, ein kluges,
Tyrus und erfindungsreiches und unternehmendes Volk, das an der Küste des Libanon j
sibon. in Tyrus und Sidon wohnte, hielten den Verkehr zwischen ihnen auf-
recht. Ihre Kaufleute zogen in Karawanen durch die Wüste Arabiens und <
tauschten Waren mit den Bewohnern Indiens und Südarabiens. Sie sind <
vielleicht die ersten Seefahrer gewesen. An den Inseln und Küsten des ;
Mittelländischen Meeres hatten sie ihre Handelsniederlassungen, ja sie besuhren j
den Atlantischen Ozean, um das Zinn von den Britischen Inseln zu holen. .
Die wichtigste ihrer Kolonien war die von Tyriern an der Nordspitze Afrikas
Karthago, gegründete Stadt Karthago.
Um 1500 v. Chr. faßte König Thutmosis III. von Ägypten den j
Plan, Syrien und Phönizien zu erobern, und unternahm mehrere glückliche s
Feldzüge, doch gelang es weder ihm noch Ramses II., die unterworfenen x
Gebiete dauernd zu behaupten.
Moses. 4. Die Hebräer. Um dieselbe Zeit etwa führte Moses die Kinder i
Israel aus Ägypten und siedelte sie am östlichen Ufer des Jordan an; ;
Josna überschritt dann den Fluß und nahm Kanaan ein. Sanl wurde s
Könige, von S amnel zum Könige über Israel gesalbt; sein Nachfolger David er- <
hob Jerusalem zur Hauptstadt des Zwölfstämmereiches, und dessen Sohn r
Salomo baute daselbst den prächtigen Tempel. Vereint mit Hiram von ji
Tyrus sandte er Flotten in das Goldland Ophir aus; damals hatten n
sjroei und Tyrus und Jerusalem die Zeiten ihres höchsten Glanzes. Nach Salomos §
Iuda. Tode trennten sich die zehn Stämme Israel unter Jerobeam in Samaria n
von den zwei Stämmen Iuda und Benjamin unter Rehabeam, Salomos ö
Sohn, der in Jerusalem herrschte.
5. Die Assyrer. Seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. wurden die Völker tr
des Orients von den mächtigen Königen von Assyrien angegriffen und r
nach wiederholten Kriegen ihrer Herrschaft unterworfen.
Ninive. In Ninive am Tigris hatten die Assyrer ein Reich gegründet. Ihre 3'
Könige waren gewaltige Krieger und Löwenjäger. Auf ihren Streitwagen n
fuhren sie an der Spitze ihrer Heere in die Schlacht und handhabten den n
weittragenden Bogen. Tiglatpilesar, Sargon und Sanherib unter- -n
warfen die Armenier, die Meder, die Babylonier und Syrer. Sargon n
de^Reich"/Roberte 722 Samaria, Sanherib belagerte Tyrus sowie Jerusalem ver- ^
' geblich, aber außerhalb der Mauern beider Städte gehorchte ihm alles Land; ;<
endlich unterwarf Assarhaddon auch Ägypten und herrschte über das größte j<
Königreich, das es bisher gegeben hatte (etwa 670).