Full text: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

128 
„Aber wie, lieber Herr Witt, obendrein?“ — Es ist nichts 
Es it ein bloßes Histoͤrchen. Ich hatte hier in meiner Jugen 
inen Weinhändler zum Nachbar, ein gar droͤlliges Männchen, Herr 
Grell mit Namen, der hatte sich eine einzige Redensart angewöhnt 
die bru ihn zum Thor hinaus. 
Ei das waͤre! Die hieß?“ — Wenn man ihn manchmal 
fragte: Wie steht's, Herr Grell? Was haben Sie bei dem Haͤndel 
heonnen? — ine Kleinigken fing ex an Ein fünfzig Thaͤlerchen 
Ava. Was will das machen? — Oder wenn man ihn anredete 
Nun, Herr Grell, Sie haben ja auch bei dem Bankeroite verloren? 
Dch wasl sagte er wieder. Es ist der Rede nicht wert. Eine 
n e dbon an Hunderter fünfe. Er saß in schönen Umständen 
der Mann; aber wie gesagt, die einzige fatale Redensart hob ihn 
en is dem Salel Cr mußte damit zum Thore hinaus. — 
je viel war es doch, Herr Wills, das Er wollte? 
„Ich? — ich bat um hundert Reichsthaler, lieber Herr Witt.“ 
— Jal recht! Mein Gedaͤchtnis verläßt mich — Aber ich hab' da 
noch einen anderen Nachbar; das war der Koͤrnhändler, Herr Tomm 
de baule von einer andern Redensart das ganze große Haus auf 
mit Hintergebäuden und Warenlager. ¶ Was duünkt ihm dazu? 
„Ei um des Himmels willen! Die möcht ich wissen. Die 
8 Wenn man ihn manchmal fragte: Wie stehns Herr 
onimn? Was haben Sie bei dem Handel verdient? — Ach viel 
Geldi fing er an, viel Geld! Und da sah man, wie ihm das Herz 
im Leibe lachte; — ganzer hundert Reichsthaler! Oder wenn man 
ihn anredete: Was ist Ihnen? Warum so mürrisch, Herr Tomm? 
Ach sagte er wieder, ich habe viel Geld verloren viel Geld, 
fuͤnfzig Reichsthaler — Er hatte klein angefangen, der Mann 
aber, wie gesagi, das ganze große Haus baute er auf, mit 
gebaͤuden uͤnd Warenlager. — Nun, Herr Wills, welche Redens⸗ 
art gefällt Ihm nun besser? 
„Ei das versteht sich, die letzte!“ — Aber — so ganz war 
er mir doch nicht recht der Herr Tomm. Denn er sagte auch: 
Viel Gelde wenn er den Armen oder der Obrigkeit gab; und da 
hat er nur immer sprechen mögen, wie der Herr Grell, mein 
derer Nachban. — Ich, Herr Wills der ich zwischen den beiden 
Redensarien mitten innen wohne, ich habe mir beide gemerkt; und 
da sprech' ich nun nach Zeit und Gelegenheit bald wie der Herr 
Grell, und bald wie der Herr Tomm. 
„Rein, bei meiner Seele! Ich haltss mit Herrn Tomm. Das 
Haus und das Warenlager gefällt mir“ — Er wollte also? 
Biel Geldi Viel Geld. lieber Herr Witt! Ganzer hundert
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.