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den letzten Zügen lag und nun sterben wollte, fiel der Vater auf seine 
Kniee aͤm Bette, weinle bitterlich und betete, daß sie Gott wolle erlösen. 
Indem kommt m Bruder, der damals an einem entfernten Orte in die 
Schule ging. Nach diesem hatte sie 3 venn also daß der Vater 
ihn hatte auf einein Wagen holen lassen. Wie sie ihren lieben Bruder 
seht entschläft sie in des Vaters Armen, einen Morgen um 9 Uhr, gleich— 
am als sagte sie: 
„Mit Fried' und Freud, in guter Ruh', 
d tu ich d 
und leg' mich schlafen in mein Grab, 
weil den Bruͤder gesehen hab'.“ 
Die Mutter aber war auch in derselbigen Kammer, doch nicht an 
dem Bette, um ihrer Traurigkeit willen. Da sprach der Vater zu e 
„Liebes Weib, bedenke doch, wo sie hinkommt! Ihr ist ja er 
freilich, Fleisch und Blut tut, wie seine Art ist. Bei den Kindern ist's 
anders. Die sterben ohne Schmerz und Reue, rini⸗ sie u, 
Ich hätte auch gern behalten, denn ich habe e gar sehr lieb, wenn 
sie mir unser den hätte lassen wollen. Do ueshrbe sein Wille!“ 
Da das Kind nun in den Sarg gelegt ward, sah er es an und 
1 „Du liebes Lenchen, wie wohl ist dir geschehen! Du wirst wieder 
auferstehen und leuchten wie ein Stern, ja wie die Sonne.“ llbe 
thestus. 
154. Das kranke Lind. 
l. Die Gegend lag so hoelle, 
dio Sonne sehien so warm. 
Es sonnt sioeh auf dor Sehwelle 5 
ein Rindlein, krank und arm. 
Geputat zum Sonntag heute, 
ziehn sie das Tal entlang. 
Das Kind grußbt alle Leute, 
doeh niemand sagt ihm Dank. 
Viel Kinder jauehzen ferne: 
„So sehön ist's auf der Welt!“ 
Ging' aueh spazieren gerne, 
doel mude sturzt's im Peld. 
2. 
6. 
„Aeh Vater, liebe Uutter, 
helft mir in meiner Not!“ 
Du armes Kindl Die ruhen 
ja unterm Grasse tot. 
Und so im Gras alleine 
das kranke Rindlein bleb. 
Frug keiner, was es weinse; 
hatt' joder seins nur Llieb. 
Die Abendgloeken klangen 
sehon dureh die stillo Woelt. 
Die Engel Gottes sangen 
und gingen übers Pold. 
Und als die Nacht gekommen, 
und alles das Kind verleb, 
sio haben's mitgenommen. 
Nun spielt's im Paradies. 
Eichen dorg. 
155. Wunsch. 
Werde und wachse groß! 
Werde deiner Eltern 
Gott mach' dich von Sünden los, 
tröste dich in allem Leide! 
Deine Taufe sei die Türe, 
welche dich zum Himmel führel
	        
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