Full text: Was der Jugend gefällt

gedient bei Manövern und Kriegsgefahr, 
bis sie für den Dienst invalide gemacht, 
meistbietend unter den hammer gebracht. 
Nun kommt der alte Hans an die Reih'; 
„Schußwunde am Halse, sonst fehlerfrei 
bis auf etwas Spat?, und vorne struppiert, 
ist wegen Alters ausrangiert.“ — 
Es ruft's der leitende Unt'roff'zier, 
doch keiner macht ein Gebot auf das Tier, 
nur Spott und hohn wird laut im Kreis: 
„Der muß auf die Rennbahn, da holt er den Preis“ — 
bis einer grämlich zur Tasche fährt: 
„Wie heißt? funfzig Mark ist die Haut noch wert“. — 
„Mark funfzig zum ersten!“ — Alles bleibt still, 
keiner darüber bieten will; 
„Mark funfzig zum zweiten!“ — Wiederum 
eine stumme Pause — „Mark funfzig zum —“ 
— „Halt ein!“ schallt's da, und der hans spitzt das Ohr; 
da drängt durch die Menge ein Bursche sich vor, 
gar schmuck und stattlich und selbstbewußt, 
die Narb' auf der Stirne, das Kreuz auf der Brust: 
„Einhundert Mark für den alten hans!“ 
Und alles staunt ob des seltsamen Mann's: 
„Wie kann man geben sovieles Geld 
für den alten Gaul? Der Mensch ist geprellt —“ 
— „Das ist meine Sache, mir ist er's wert; 
war in der Schwadron einst das beste Pferd, 
hat mir's bewiesen bei Mars-la-Cour 
im heißen Ringen auf dampfender FSlur, 
wo die Gardedragoner, die himmelblau'n, 
so scharf in die feindlichen Vierecks gehau'n. 
Wie trug er mich da über Stein und Stock 
im sausenden, brausenden Reiterchoks, 
wir fegten das Feld wie der Sturmwind jach 
2——— X2‘οLY5ο£5I! 
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