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Der Puls der Zit in ihrem tiefe Schlof.
Und dMitternacht schnuuft vo de Berge her;
Ihr Otem wandlet über d'Matte, spielt
Obrt mittem Tschäubbeli am grüene Nast
Und pfift dur dScheie her am Garte-Hag.
Sie chuuchet füecht an d'Chilchemur und chalt!
Die lange Fenster schnattere dervo
ünd » lopperig Chrüz. Und lueg, do lüftet si
En offe Grab — Du gueten alte Franuz,
Se hen sie au di Bett scho gmacht im Grund,
nd s Deckbett wartet auf die nebe dra,
Und Vviechtli us der Heimet schine dri!
He nu, es gohtis alle so. Der Schlof
Zwingt jeden uffem Weg, und eb er gar
In dHeimet dure chuunt. Doch wer emol
Si Bett im Chilchhof het, gottlob, er isch
Zum letzte mol do niden übernacht,
nd wenn es taget, und mer wachen uf
Und chömmen use, hemmer nümme wit,
E Stuͤndli öbben oder nitemol. —
Se stolperi denn au no d'Stäpfli ab,
Ünd bi so nüechter bliebe hienechtie.
„Loset, was i euch will sage:
DGlocke het Zwölfiegschlage.
„Und d'Sternlisschine no so froh,
„Und us der Heimet schimmerts so,
Und s isch no umme chleini Zit
Vom Chilchhof het me nümme wit!“
Wo bini gsi? Wo bini echterst iez?
E Stäpfli uf, e Stäpfli wiedew ab,
UÜnd witers nüt? Nei weger, witers nüt!
ch nit 's ganz Dörfli in der Mitternacht
& ftille Chilchhof? Schloft nit alles do
Wie dört vom lange müede Wache us,
o Freud und Leid, und isch in Gottis Hand
Do nlerm Strauh Dach dört im chüele Grund
Und wartet, bis es taget um sie her?