Full text: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

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Gesellschaft, die sie ausbeutete, einen solchen Gewinn, daß sie nach 
kurzer dem Entdecker der Quelle mit einem Geschenk von 
W o00 Vollars ihre Dankbarkeit bezeugen konnte. 
Die Gewinnung des Steinöls, welches zunächst von selbst 
aus den Brunnen floß, war eine sehr einfache; es wurde in Be⸗ 
hulter geleitet, und nachdem es sich abgesetzt in den Handel ge⸗ 
bracht. Bei dem Bohren auf Steinöl setzt man in das Bohrloch, 
dessen Wände mit hölzernen Posten gestützt sind eiserne Röhren 
ein. Trifft man auf Steinöl, so wird dieses, wahrscheinlich in 
Folge eines Gasdrucks an, die Oberfläche getrieben und fließt 
ine Zeit lang von selbst, bis jene treibende Kraft nachläßt; so⸗ 
dann setzt man eine gewöhnliche Pumpe in das Rohr ein, welche, 
durch eine Dampfmaschine in Bewegung gesetzt das HOl auf die 
Oberfläche bringt. Ein Hauptfundort des Steinöls ist Enniskillen 
in Kanada. Interessant sind die Berichte amerikanischer Zeitungen 
über das Auffinden derselben. 
über eine der ergiebigsten Quellen, die einem Herrn John 
Shaw gehört, erzählt man folgendes: In der Nähe von Viktoria 
im Bezirk Enniskillen befindet sich jetzt ein Brunnen, auf den dieser 
Mn Shaw Monate lang vergebens seine Hoffnung gesetzt hatte 
i außerordentlicher Mühe grub er, bohrte uͤnd pumpte, und ver— 
wendele er dazu seine ganze Kasse, seinen Kredit und zuletzt seine 
eigene Muskelkraft, ohne daß er auch nur ein Anzeichen von Ol 
finden vermochte. Die Brunnen seiner Nachbarn floßen von 
eichtum über, nur John Shaw erhielt keinen Teil von dem 
nn Endlich kam er zu dem Entschluß, nur noch einen 
ag sein Glück zu probieren. Wenn auch an diesem seine An⸗ 
strengung von keinem Erfolg gekrönt würde, dann wollte er den 
Schlamm von Enniskillen von seinen Schuhen abschütteln und nach 
einem bessern Lande wandern. Verdrießlich hob er seinen Bohrer 
empor und warf ihn mit heftiger Gewaͤlt auf den Fels nieder. 
3 was ist das? Ein Geraͤusch, wie von etwas Fließendem 
challt aus der Tiefe empor, ein Zischen, ein Rieseln, wie wenn es 
aus einer Gefangenschaft von Jahrhunderten entrinnen wollte. 
es auf? Nein, es kommt und wächt mit jedem Augenblicke. Das 
Rohr der Pumpe füllt sich mit lh der Brunnen üllt sich. Nach 
15 Minuten er bis zum Rande voll. Das Hl Nließt über 
es füllt einen Behälter, fließt auch hier über, und alle Bemühungen, 
n Lauf zu hemmen, sind vergeblich. Unwiderstehlich strömt es, 
ber den Abhang in das schwarze Olflüßchen wo es mit Wasser 
fol fließt. Der Brunnen floß mit solcher Heftigkeit daß es un⸗ 
moöͤglich war, seine Ergiebigkeit zu bestimmen. Ers später, als seine
	        
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