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des Landes. Doch hat der Gebirgswald an manchen Stellen auch viel Nadel¬
holz. Je mehr man nach Norden kommt, desto mehr verschwinden die Wälder.
In den geschützten Tälern gedeiht vorzügliches Obst. Die Kroaten gehen viel als
Erdarbeiter in die Welt hinaus. (Warum wohl?) Hauptstadt ihres Landes ist
Agram. Fiel me, der einzige Seehafen Ungarns, führt viel Getreide und
Vieh ans.
Bosnien und Herzegowina standen dreißig Jahre unter österreichischer Ver¬
waltung und wurden 1908 Österreich völlig einverleibt. Die Türken, die ehemaligen
Herren des Landes, hatten wenig für das Land getan. Unter den Österreichern
hat es sich sehr gehoben. Er führt u. a. viel Pflaumen aus. Hauptstadt ist
Sarajewo.
Österreich-Ungarn zerfällt in zwei Reichshälften: Das Kaisertilm Österreich
und die Länder der ungarischen Krone. Der Kaiser von Österreich ist zugleich
König von Ungarn. Gemeinsam ist die Vertretung nach außen und das Kriegs¬
wesen; im übrigen hat jeder Staat eigene Verwaltung. Ein Unsegen für das
Land ist der stete Völkerhader. Die Ungarn streben völlige Selbständigkeit an,
während in der österreichischen Reichshälfte Deutsche und Slaven (Tschechen) um
die Vorherrschaft streiten.
Beziehungen zu Deutschland. Österreich-Ungarn ist mit Deutschland durch
36 Bahnlinien verbunden. Dazu kommt als wichtiger Handelsweg sowohl
für Ein- wie für Ausfuhr die Elbe. Hamburg hat man deswegen schon
einen österreichischen Hafen genannt. Fast die Hälfte des österreichischen Handels¬
verkehrs entfällt auf Deutschland. Für unsern Handel folgt Österreich-Ungarn
nach England intb den Vereinigten Staaten. Wir bekommen hauptsächlich Vieh,
Holz, Getreide, Braunkohlen und Eier. Österreich kauft von uns vor allem
Steinkohlen, Metalle und Metallwaren, Bücher und Bilder. Im P o st w e s e n
behandeln sich beide Länder gegenseitig wie Inland. Reichlich */4 der Bevöl¬
kerung Österreich-Ungarns ist deutsch. Bis 1866 war unser Vaterland mit dem
Donaureiche staatlich eng verbunden. Das innige Bündnis, das uns heute
mit Österreich-Ungarn verbindet, hat also mannigfache sichere Grundlagen.
Frankreich,
536 000 güm (kleiner als das Deutsche Reich) 39 M. E.
Lage. Frankreich bildet den Westen des europäischen Festlandrumpses. Es
stellt ein unregelmäßiges Sechseck mit drei Küsten- und drei Laudseiten dar. Von
den letzteren sind zwei durch Gebirge (welche?) begrenzt. Der Nordosten gegen
Deutschland und Belgien ist offen. (Festungen?) Die günstige Lage zwischen
zwei Meeren erhält noch höhere Bedeutung dadurch, daß zwei natürliche Ver¬
bindungen zwischen beiden bestehen. Die eine wird durch die Senke bezeichnet,
der der Südkanal (Canal du Midi) folgt. Die andere ist die Seine-Rhonestraße.
Sie überschreitet das französische Mittelgebirge in einer so tief gelegenen Senke,
daß der Kanal von Burgund hindurchgeführt werden konnte.
Klima und Erzeugnisse. Weil Frankreich zumeist südlicher und auch
dem Ozean näher liegt als Deutschland, hat es ein günstigeres Klima als dieses.
Rhouetal und Mittelmeerküste haben Mittelmeerklima: heiße, trockene Sommer
und regenreiche, meist frostfreie Winter. Das günstige Klima im Verein mit
deni fruchtbaren Boden befördert den Ackerbau ungemein. Der Weizen ist
die Hauptfrucht, im Süden gedeiht der Mais. Dazu ist Frankreich das erste
Weinland der Erde. Obst, Pfirsiche, Aprikosen und edle Kastanien sind Aus¬
fuhrartikel. Die Zucht der Seidenraupe ermöglicht die großartige Seiden-
iudustrie Frankreichs. Der Wald fehlt dem Lande fast ganz. In der Zeit
der Revolution wurden die Wälder geradezu verwüstet. Die Folge davon ist,
daß der Boden nicht viel Feuchtigkeit aufhalten und an Bäche und Flüsse ab¬
geben kann. Daher sind die letzteren zu Zeiten wasserarm, während sie in den
Regenzeiten durch ihre Überschwemmungen gefährlich werden können. Die Aus-