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II. Helmut von Noltke.
Helmut von Moltke wurde am 26. Oktober 1800 zu Parehim
in Mecklenburg geboren. Sein Vater war preussischer Haupt-
mann a. D., trat aber später, nachdem er sich in Holstein nieder-
gelassen hatte und dadureh danischer Unterthan geworden war,
in dãnische Kriegsdienste und brachte es hier bis zum Range eines
Generalleutnants. Seine Söhne, die sich ebenfalls dem Militar-
stande widmen wollten, liess er im Kadettenhauss zu Kopen-
Ee—
Streng und entbehrungsreich war das Leben in dieser
Anstalt. Moltke selbst sohrieb nach vielen Jahren über seinen
dortigen Aufenthalt: „Ohne Verwandte und Bekannte in einer
fremden Stadt, brachten wir dort eine recht freudlose Kindheit
zu. Die Behandlung war streng, selbst hart. Das einzige Gute,
das sie fllr uns mit sieh brachte, war, dass wir uns früh an
Entbehrungen aller Art gewöhnten.“
Uberraschende Anlagen und ein eiserner Pleiss zeichneten
den jungen Helmut aus, so dass er schon 1818 die Offiziers-
prüfung glänzend bestand. EDin Jahr später wurde er
Leutnant in einem Infanterie-Regimente. Da aber damals die
Aussioht auf Beförderung im dänisehen Heere sehr gering war,
erbat er seino Entlassung und wandte sieh 1822 nach Preussen,
wo er einem brandenburgisehen Infanterie-Regimente als jungster
Leutnant zugeteilt wurde. Im folgenden Jahro wurde er zu
einem dreijäbrigen Besuche der Allgemeinen RKriegsschule in
Berlin zugelassen. Nach Ablauf dieser Zeit kehrte er aber
wieder zu seinem Regimente zurück.
Als einst der Prinz Wilhelm von Preussen das Regiment
besiohtigte, fiel ĩium ein spindeldürrer junger Offizier wegen
seines llugen Gesichtes auf. „Wer ist das?“ fragto er. Und
die Antwort lauteteé: „Das ist ein Herr von Moltke, der aus
Danemark zu uns herübergekommen ist.“ Pinige Monate sputer
erhielt der Prinz Ausarbeitungen, dĩe von den Offizieren jenes
Regimentes angefertigt worden waren, zur Durehsieht. Eino
Arbeit fiel lhin als besonders gelungen auf. Als er nach der
Unterschrift sahb, fand er wieder doen Namen Moltke. Nun
empfahl er den jungen Leutnant zum Dienste im Generalstabo.