Full text: Lesebuch für die Oberstufe der evangelischen Volksschulen des Herzogtums Oldenburg

400 
verschlingend. Mit dem Hiunger wiiteten die sohmm Seuchen, 
alle Huuser und Sraßen lagen voll Toter, und Humdertiuusand. 
von Leichen wurden ibα d adtmauer govorfen. Endlich, nach 
langen heisen Kumpfen drangen die P Nadt ein. Vitus 
vwollte den prũchtigen Tempel sclionen, aber ve Befelil ir n 
beachtet; die erbittote ν Krieger woarfen Peuer ninein, und 
in wenigen Numden wur du Gotteshaus in enen Abschenlraufen ver- 
vwn. Mmeiihlige Menschon fielen duroh das Schiert, andre irα 
v de Mauern hnabgesturat und fanden ihren Tod in den Hammen. 
E qn die Stadt n a, un α nÊ ν 
geblieben war, ν engerissen umd der Erde gleich gomaont Cn. Oh.. 
Kein Stein blieb auf dem andern. Menn us Ê Million Juden u 
in dem entseteliohen Kampfe umgekommen, am Runderttausend wurden 
gefangen weggefuhrt. DA Jidische Saut hatte in für immer duf- 
gehõrt, und die Reste des Volho- erstreuten sich seitdem in alle Lundo.. 
L0. Andrä. Erzublungen a. d. Weltgeschiehte.) 
2. Bilder aus der deutschen Geschichte. 
An⸗ Vaterland, ans teure, schließ dich an, 
das halte fest mit deinem ganzen Herzen! 
Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft; 
dort in der fremden Welt stehst du allein, 
ein schwankes Rohr, das jeder Sturm zerknickt. 
Aus Schillers „Tell“. 
345. Die Schlacht im Teutoburger Walde. 
Die mächtigen Römer hatten um die Zeit der Geburt Christi das Land zwischen 
dem Rhein und der Weser besetzt, betrachteten aß ihr Eigentum und behandelten 
es als solches. Die römischen Legionen befehligte zu der Jen Quinuliu— Varus. Der 
saß unter den Deutschen zu Gericht, als ware es auf dem römischen Marktplatze, und 
richtete die Männer in einer Sprache, die sie nicht verstanden, und nach Gesetzen, die 
sie nicht kannten, und die nicht für sie paßten. da ergrimmten die Deutschen und sahen 
sich nach einem Manne um, der sie anführen könnte, und die Völkerschaflen taten sich 
zusammen, damit sie widerstehen könntenn Und Golt wollte nicht, daß die Deutschen 
Knechte werden solllen und er hatte einen Jüngling erwen umes ihnen, der sie er— 
lösen sollte, und diefer Jüngling hieß Armin oder hermann. 
Es war aber Armin bin Fürst aus dem Volke der Cherusker, die in dem Lande 
zwischen dem Barz und der Wefer wohnten. Er hatte einen hohen, kühnen Mut und 
verstand auch den Krieg, wie die Römer ihn führten; denn er war als Kriegsmann 
unter ihnen gewesen und von ihnen „Freund“ und „Riller⸗ genannt worden Dazu 
war er ein gewandter, geschickler und kluger Jüngling. Der ergrimmte in seinem 
Herzen, als er sah wie sein freies Volk unterdruckt ward, und wie freie Männer, die 
nichts fürchteten als ihre Götter vor römischen Sachwalterit und Beilen zittern mußten. 
Er besprach mit den Fürsten und Ältesten wie sie sich verbinden, die öme erschlagen 
und die Schmach der Knechtschaft von ihrein Lande bilun möchten. Da traten sie zu 
sammen, ratschlagten, schlossen einen Bund und gelobten, einander treu zu sein; denn 
es sei besser, ehrlich zu sterben, als lange in Schande zu leben E pals dem Varus 
angesagt und denen, die mu ihm waren: „Siehe, es ist unruhig im Lande, darum sei 
auf deiner Hut; auch hüte dich vor Armin und denen, die mit ihm sind; denn sie 
meinen Arges in ibhrem Berzen gegen die von Rom“ Denn unter den Deufchen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.