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ERollen des Donners. Zuckende Blitæe æerreißen das sohnouræe Geuoll-,
und dem lerachenden Donnerschlage folgt der rauschende Regenm.
bSohnelley durchlereuæen leuehtende Blitee die Luft, hefliger folt Schlaꝙ
auf Snlag, die Penster lirren, das Haus dröhnt, umd der FPurohtsame
eittert vor dem grausigen Metter.
Dach allmũnlich legt sich der Wind, seltener leuehten die Blitæe,
und d Donner verstummt; aber strömender ergießt sich der Regen
und enuellt die Biche amn. Von fern her sielt man mur nouh ein
WVetterleuchten umnd hört dumpfes Rollen. Das Gevwòölla vereieht sio
leuchtend tritt die Sonne wieder hinter den Wolsen hervor, und
labende Kuhle verbreitet sich uber die neu verjungte FElur. In den
fliehenden Wolken malt sioh der Regenbogen, ein Sinnbild des Friedens.
Die Blũtter der Pflangen erheben sich umd prangen in frischem
Grüm; die Blumen aber mit ihren Regentropfen sehen aus vwie die
ersehrockenen Kinder, denen die hellen Trünen noenh in den Augen
stehen. In dem Malde erschallt ieder der frohe Gesamq munteèrer
Võogel. Nach Nehm.
445. Vom Lichte des Kienspans bis zum Lichte der Elektrizität.
Alle Schichten der Bevölkerung, die Handwerker und Künstler in ihrer
Werkstatt, die Gelehrten im Studierzimmer, die Kaufleute in den Läden, selbst
die Landwirte in ihrer Häuslichkeit, sie alle brauchen zu ihren Beschäftigungen,
besonders im Winter, mehr Licht, als ihnen die Sonne bietet. Seit undenklichen
Zeiten waren der harzige Kienspan mit seinem dürftigen Lichte und die rußige DÜl⸗
oder Tranlampe die fast ausschließlichen Beleuchtungsmittel. Fast möchte
man sich darüber wundern, daß man mit ihnen so lange auskommen konnte.
Von den verschiedenen Arten der Lampen hat in unsren Tagen die Petroleum—
lampe den Vorzug erlangt. Sie spendet uns ein schönes, helles Licht, kann
aber in der Hand eines unverständigen und unvorsichtigen Menschen viel Elend
und großen Schaden anrichten.
Während in der Vorzeit die Beleuchtung der Zimmer fast immer dieselbe
blieb, machte die Straßenbeleuchtung in größeren Städten schon merkliche
Fortschritte. Ursprünglich dienten mit Pech gefüllte Gefäße und Pechfackeln zur
Erhellung der Nacht und der Wege. Alle Hauptstädte des großen Römerreiches
hatten bereits Straßenlicht. Die Deutschen haben diese Annehmlichkeit lange ent⸗—
behrt. Wer in finstrer Nacht durch die Straßen ging, war genötigt, eine Saterne
mitzunehmen. Endlich kam man auch bei uns dahin, durch Ollampen in den
Straßen die Sicherheit und Bequemlichkeit des Verkehrs zu erhöhen. In den
Kirchen wurden früher bei gottesdienstlichen Handlungen Wachslichter ange—
zündet. Talglichter erfand man erst im 13. Jahrhundert.
Einen großartigen Umschwung erfuhr sowohl die Zimmer- als auch die
Straßenbeleuchtung durch die Erfindung des Leuchtgases. Schon im Jahre 1664
machte ein Engländer die Entdeckung, daß Steinkohlen beim Erhitzen ein brenn—
bares und hell leuchtendes Gas entwickeln. Der eigentliche Begründer der Gas—
bereitung ist aber der Engländer William Murdoch, der 1792 sein Haus und
seine Werkstätte mit Steinkohlengas beleuchtete. Solches Gas besteht aus Kohlen—
stoff und Wasserstoff und heißt darum Kohlenwasserstoffgas. Im Jahre 1802
errichteee James Watt bei Birmingham eine Gasbeleuchtungsanstalt ein.
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