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ß. Und als er die güldnen Sporen ihm gab,
da schleudert's in wild in den Strom hinab.
Mit Arm, mit Fuß er rudert und ringt;
der schwere Panzer ihn niederzwingt. Cudwig Uhland.
33. Zimmerspruch.
Das neue Haus ist aufgericht't,
gedeckt, gemauert ist es niebht.
Noch können Regen und Sonnenschein
von oben und uberall herein.
Drum rufen wir zum Meister der Welt,
er wolle von dem Himmelszelt
nur Heil und Segen gieben aus
hier über dieses offne Haus.
Zu oberst woll' er gut Gedeihn
in die Kornböden uns verleihn,
in die Stube Fleiß und Frömmigkeit,
in die Kuehe Mab und Reinlichkeit,
in den Stall Gesundheit allermeist,
in den Keller dem Wein einen guten Geist!
Die FPenster und Pforten woll' er weihn,
dab nichts Unselig's komm' herein,
und daß aus diesèér neuen Tur
bald fromme Kindlein springen für!
Nun, Maurer, decket und mauert aus!
Der Segen Gottes ist im Haus.
Luduwig Uhland.
34. Hausinsehriften.
1. Wer Gott vertraut, hat wohl gebaut.
2. Der Herr segne unsern Eingang und Ausgang!
3. Wo Gott nieht gibt zum Haus sein' Gunst,
da ist doeh unser Bau'n umsonst.
Wir bauen hier so feste
und sind doeh fremde Gaste;
doeh wo wir wollen ewig sein,
da riechten wir uns wenig ein.
Das Haus ist mein und doeh nieht mein;
naeh mir kommt wieder ein andrer hinein,
ist aueh nieht sein, nieht dein, nieht mein:
im Himmel soll unsgere Wohnung sein.
ßo oft du eingehst duren die Tur
Menseh, bedenke für und für,
labß unser Heiland Jesus Ohrist
die roeehte Tur zum Himmel ist!