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3. Du giebst uns nicht Speise, so gieb 8. Doch mild, o Gott, von Himmelshöhn
uns dein Blutä Blick auf mein Volk herab!
Blut!““ rief das entzügelte Heer. — Laß nicht sie trostlos untergehn
Sanft stellte der Große den Felsenmut Im wüsten Flutengrab!“
Entgegen dem stürmenden Meer: Es sprach's der Held, von Mitleid weich;
„Befriedigt mein Blut euch, so nehmt Da — horch! welch eiliger Tritt?
es und lebt! „Noch einmal, Fernando, so trüb und
Doch bis noch ein einziges Mal bleich?
Die Sonne dem feurigen Osten entschwebt, Was bringt dein bebender Schritt?“ —
Veraönnt mir den segnenden Strahl!
9. „„Ach, edler Feldherr, es ist geschehn!
4. Beleuchtet der Morgen kein rettend Jetzt hebt sich der östliche Strahl!““ —
Gestad', „Sei ruhig, mein Lieber! Von himm—
So biet' ich dem Tode mich gern; lischen Höhn
Bis dahin verfolgt noch den muͤtigen Pfad Entwand sich der leuchtende Strahl;
Und trauet der Hilfe des Herrn!“ Es waltet die Allmacht von Pol zu Pol;
Die Würde des Helden, sein ruhiger Mir lenkt sie zum Tode die Bahn.“ —
Blick „„Leb wohl denn, mein Feldherr! leb
Besiegte noch einmal die Wut; ewig wohl!
Sie wichen vom v des Führers Ich höre die Schrecklichen nahn.““
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Und schonten sein nnn Blut. 10. Und eh' noch dem an das Wort
entflohn,
5. „„Wohlan denn, es sei noch! Doch Da drängte die Menge sich nach!
hebt sich der Strahl Da stürmten die Krieger, die wüten—
Und zeigt uns kein rettendes Land, den, schon
So siehst du die Sonne zum letztenmal, Gleich Wogen ins stille Gemach.
So zittre der strafenden Handl““ „Ich weiß, was ihr fordert, undbinbereit;
n war also der eiserne Bund; Ja, werft mich ins schäumende Meerl
Die Schrecklichen kehrten zurück — Dochwisset!das rettende Ziel ist nicht weit;
Es thue der lun Morgen nun Gott schütze dich, irrendes Heerl“
un
Des duldenden Helden Geschickl 11. Dumpf klirrten die Schwerter, ein
wüstes Geschrei
6. Die Sonne sank, der Tag entwich, Erfüllte mit Grausen die Luft;
Des Helden Brust ward schwer; Der Edle bereitete still sich und frei
Der Kiel durchrauschte schauerlich Zum Weg in die flutende Gruft.
Das weite, wüste Meer. Zerrissen war jedes heilige Band;
Die Sterne zogen still herauf, Schon sah sich zum schwindelnden Rand
Doch ach! kein Hoffnungsstern! Der treffliche Führer gerissen und —
Und von des Schiffes ödem Lauf „Land,
Blieb Land und Rettung fern. Land!“ riefes und donnert'es, Landl!“
7. Vom Trost des süßen Schlafs ver- 12. Ein glänzender Streifen, mit
bannt, Purpur gemalt,
Die Brust voll Gram, durchwacht, Erschien dem beflügelten Blick;
Nach Westen blickend unverwandt, Vom Golde der steigenden Sonne bestrahlt
Der Held die düstre Nacht. Erhob sich das winkende Glück.
„Nach Westen, o nach Westen hin Waͤs kaum noch geahnet der zagende Sinn,
Beflügle dich, mein Kiel! Was mutvoll der Große gedacht. —
Dich grüßt noch sterbend Herz und Sinn, Sie stürzten zu Füßen des Herrlichen hin
Du meiner Sehnsucht Ziel! Und priesen die göttliche Macht.
Luise Brachmann.
Dietlein, Lesebuch A. I. (GOberstufe)
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