38. Washington und Franklin.
in deine Hände befehle ich meine Seele!“ Der Todeskampf dauert
fünf Minuten und war schmerzlos. Einem Schlafenden glich die
irdische Hülle Josephs, als seine Seele sie verlassen hatte.
Hoffmann.
38. Wasshingtons) und Franklin.
Ansiedelungen in Nordamerika. Der Norden von
Amerik war, als er zuerst von Europäern betreten wurde, eine rauh
Wildnig voll undurchdringlicher Wälder und wüster Sümpfe. Dahe
dauerte es lange Zeit, bis hier feste Niederlassungen gegründet wurde
Die ersten Ansiedler kamen aus England. Sie hatlen mit großel
Beschwerden zu kämpfen, um den Boden urbar zu machen; allein ihr
Ausdauer besiegte doch mehr und mehr die Hindernisse, welche sil
ihnen entgegenstellten, und ihr Fleiß bei der Bebauung ihrer Felde
fand allmälig guten Lohn. So kam es, daß die Einwanderung au⸗
Europa immer stärker wurde, und der Anbau des Landes sich weiten
und weiter ausdehnte. In 150 Jahren betrug die Bevölkerung schon
3 Millionen Menschen, und manche neu gegründete Stadt wuchs durch
die Betriebsamkeit ihrer Bewohner mit erstaunlicher Schnelligkeit zu
hoher Blüthe empor.
2 Aufstand gegen die Engländer. Das Land stand von
Anfang an unter der Herrschaft der Engländer, welche die meisten
Niederlassungen angelegt hatten. Und England behandelte die An
iedler sehr milde und berlangte von ihnen lange Zeit keine Abgaben
denn der starke Handelsverkehr, den es mit ihnen unterhielt, bracht
ihm reichen Gewinn. Nun hatte es aber zur Ausbreitung seinel
Herrschaft einen großen Krieg mit Frankreich geführt, und dieser ri
hatte ihm viel Geld gekostet. Um seine Schulden abzutragen, fing e
daher an, auch den Nordamerikanern Steuern aufzuerlegen. Das ver
droß diese, und sie sprachen: „England zieht durch seinen Handel
unserem Lande Vortheile genug; wir lassen uns von ihm keine A
gaben vorschreiben.“ Doch die Engländer beharrten auf ihrer Forde
rung. Da standen die Nordamerikaner auf, um die englische Herrschaf
abzuwerfen, und aus dem Aufstande wurde ein Krieg, der 7 Jahr
dauerte. Sie hatten in diesem einen trefflichen Mann zum
der hieß Washington. Er war der Sohm eines reichen Gutsbesiher
und hatte frühe seinen Vater verloren, aber durch einen tüchtigen
Lehrer die beste Erziehung erhalten. Dann hatte er als junger Mand
mit Auszeichnung gegen die Franzosen gefochten, welche in Ameri
Eroberungen zu machen suchten. Seine Redlichkeit war eben so gro
als seine Einsicht und Tapferkeit. Darum vertrauten sich seine Mi
bürger mit Freuden seiner Führung an, als der Krieg mit England
*) ESpr. Woschingten.