Full text: [Teil 3 (6., 7. & 8. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 3 (6., 7. & 8. Schuljahr), [Schülerband])

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den Gebäuden des alten Stadtteils ragt besonders das Rathaus 
hervor, dessen Turm den besten Standort für einen Überblick über 
das gewaltige Häusermeer der Stadt bietet. Immer mehr nimmt 
auch dieser Stadtteil ein großstädtisches Aussehen an; so ist die 
Kaiser-Wilhelm-Sträße schon jetzt eine der belebtesten und 
schönsten Verkehrsstraßen, die von lauter stattlichen Geschäftshäusern 
eingefaßt ist. Sie bildet gleichsam die nordöstliche Fortsetzung der 
Straße „Unter den Linden“; die Verbindung wird durch die 
prächtig ausgeschmückte Kaiser-Wilhelm-Brücke hergestellt, 
die zwischen dem königlichen Schloß und dem Lustgarten über 
die Spree führt. 
Außer den bereits genannten Denkmälern besitzt Berlin noch 
eine ganze Anzahl, die zum Andenken an berühmte Fürsten, Feld— 
herrn, Dichter oder sonst ausgezeichnete Männer errichtet sind. 
So erheben sich auf dem Wilhelmsplatz die Standbilder Leopolds 
von Dessau und der Heerführer Friedrichs des Großen: Schwerin, 
Seydlitz; Winterfeld, Keith und Ziethen. 
In der nahen Umgebung der Stadt ziehen sich ausgedehnte 
Parkanlagen hin, die den Bewohnern Erholung und Erfrischung 
gewähren, sodaß Berlin auch hierin einen nicht geringen Vorzug 
vor den meisten anderen Großstädten hat. Es sind dies im Süd— 
osten die neuen Anlagen bei Treptow, im Osten der 
Friedrichshain, im Norden der Humboldthain und 
im Westen der Tiergarten. Vor dem Brandenburger Thor 
beginnend, erstreckt sich dieser etwa drei Viertelstunden lang 
und eine Viertelstunde breit in einer Größe von 255 Hektar 
bis dicht vor Charlottenburg. Durch seinen prächtigen Baum— 
bestand, die wohlgepflegten Anlagen und herrlichen Seeen bildet 
er einen der schönsten Stadtparke Europas. Die schnurgerade 
Charlottenburger Landstraße zerlegt ihn in zwei ungleiche Teile, 
die ihrerseits wieder von zahllosen Wegen für Reiter, Fußgänger 
und Wagen nach allen Richtungen durchschnitten werden. Die 
Wege sind namentlich in den Nachmittagsstunden von einer Menge 
Spaͤziergänger belebt, die aus dem Gewühl der Großstadt ent— 
fliehen, um sich hier in den herrlichen Anlagen zu ergehen. 
Ringsum ist der Tiergarten von einem Kranze vornehmer Vand— 
häuser eingefaßt, und an seinen schönsten Punkten haben herrliche 
Denkmäler ihre Standorte gefunden, z. B. die Marmorbilder 
Friedrich Wilhelms III. und seiner edlen Gemahlin Luise, ferner 
Goethes, Lessings u. a. — 
Berlin ist die Residenz des Kaisers und Königs und damit 
auch der Sitz der obersten Behörden; zugleich aber nimmt es 
unter den Handels- und Gewerbestädten nicht nur Deutschlands, 
sondern n Europas eine der ersten Stellen ein. Großartig 
wie die Stadt selbst ist auch das Leben und Treiben darin. Als
	        
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