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N. Aus der Geschichte unsers
Vaterlandes.
203. Gelübde.
1. Ich hab' mich ergeben
mit Herz und mit Hand
dir, Cand voll Lieb' und Leben,
mein deutsches Vaterland!
2. Mein Herz ist entglommen,
dir treu zugewandt,
du Land der Frei'n und Frommen,
du herrlich Hermannsland!
3. Will halten und gläuben
an Gott fromm und frei!
Will, Vaterland, dir bleiben
auf ewig fest und treu!
4. Ach Gott, tu erheben
mein jung Herzensblut
zu frischem, freud'gem Leben,
zu freiem, frommem Mut!
5. Caß Kraft mich erwerben
in Herz und in Hand,
zu leben und zu sterben
fürs heil'ge Vaterland!
Ferdinand Maßmann.
204. Das Geschlecht der Hohenzollern.
Das glorreiche Geschlecht, welches seit mehr als vier Jahrhunderten
die Geschicke unsers teuern preußischen Vaterlandes lenkt, ist das der
hohenzollern. Sie stammen nicht aus Norddeutschland, sondern
aus dem schönen Schwabenlande, wo das Geschlecht der Zollern oder
Zollre bereits vor 800 Jahren in alten Aufzeichnungen erwähnt
wird. Ihr Stammsitz ist eine Burg auf dem kegelförmig emporsteigen—
den Hohenzollernberge auf der Schwäbischen Alb. Die treuen Dienste,
welche die Grafen von Zollern dem Raiser und dem Reiche in vielen
Fãhrlichkeiten gegen äußere und innere Feinde geleistet hatten, wurden
dadurch belohnt, daß sie im Jahre 1210 zu Burggrafen von Nürn⸗
berg ernannt wurden. In dieser wichtigen und verantwortungsvollen
Stellung hatten sie noch mehr Gelegenheit, ihre Anhänglichkeit an
Raiser und Reich wirksam zu betätigen, und der Cohn dafür blieb
nicht aus: Burggraf Friedrich V. wurde in der Mitte des 14. Jahr—
hunderts in den Fürstenstand erhoben, und sein Sohn Friedrich VI.
F. Hirte Deutsches Lesebuch. Ausg. O. IV
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