A. Das Leben in der Ffamilie.
1. Jugendzeit, Saatzeit.
Aultersprache.
Muttersprache, Mutterlaut,
wie so wonnesam, so traut!
Erstes Wort, das mir erschallet,
süßes, erstes Ciebeswort,
erster Ton, den ich gelallet,
klingest ewig in mir fort!
Ach, wie trüb' ist meinem Sinn,
wenn ich in der Fremde bin,
wenn ich fremde Zungen üben,
fremde Worte brauchen muß,
dile ich nimmermehr kann lieben,
die nicht klingen wie ein Gruß!
3. Sprache, schön und wunderbar,
ach, wie klingest du so klar!
will noch tiefer mich vertiefen
in den Reichtum, in die Pracht;
ist mir's doch, als ob mich riefen
väter aus des Grabes Vacht.
BKlinge, klinge fort und fort,
Zelden rache, Ciebeswort!
Steig empor aus tiefen Grüften,
längst verschollnes, altes CLied!
Ceb aufs neu in heil'gen Schriften,
daß dir jedes Zerz erglüht!
„UÜberall weht Gottes Zauch,
heilig ist wohl mancher Brauch;
aber soll ich beten, danken,
geb' ich meine Ciebe kund,
meine seligsten Gedanken,
sprech ich wie der Mutter Mund.
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Mar v. Schenkendorf.